“Ermittlungen noch nicht am Ende”

Bald sind drei Monate vergangen, seit eine 52-jährige Rottacherin in der Nacht des 17. Novembers auf dem Heimweg von einem bislang noch unbekannten Täter mit dem Auto angefahren und schwer verletzt zurückgelassen wurde. Die Frau starb wenig später.

Unterdessen laufen die Ermittlungen der Kriminalpolizei zwar unverändert weiter. Doch eines ist klar: Je mehr Zeit vergeht, desto unwahrscheinlicher wird die Aufklärung des tragischen Falles.

Fast drei Monate nach der Tat deutet an der Unfallstelle nichts mehr auf die schlimme Tat hin.
Fast drei Monate nach der Tat deutet an der Unfallstelle nichts mehr auf den Unfall hin.

In den Tagen und Wochen nach der Unfallflucht mit Todesfolge konnte die Sonderermittlungsgruppe „Heimweg“ der Miesbacher Kriminalpolizei einige Spuren rund um den Unfallort in der Rottacher Karl-Theodor-Straße sichern. Bereits kurz nach dem Unfall stellten die Beamten am Tatort Kleinteile eines Autos sicher, die Rückschlüsse auf das Fahrzeug versprachen.

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Diese wurden von Experten des Landeskriminalamtes intensiv analysiert. Herausgekommen ist dabei jedoch wenig. „Es handelt sich hier leider um sehr kleine Teile. Hätte man Stücke mit einem Prüfzeichen oder einer Individualnummer gefunden, wären Rückschlüsse auf das Fahrzeug deutlich einfacher gewesen. Das ist hier aber eben nicht der Fall“, betonte Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd Ende November 2013.

Zahlreiche Spuren verlaufen im Sand

Darüber hinaus erhofften sich die Ermittler neue Erkenntnisse aus der Auswertung einer Geschwindigkeitsmessanlage. Das Problem: Die elektronischen Messtafeln registrieren zwar die Anzahl der Fahrzeuge, machen jedoch keine Bilder der Nummernschilder vorbeikommender Autos.

Am 4. Dezember mobilisierte die Polizei schließlich noch einmal ein Großaufgebot an Einsatzkräften und befragte alle Anrainer im Umkreis der Unfallstelle Oberachweg/Ecke Karl-Theodor-Straße. Rund 30 Beamte waren vor Ort im Einsatz. Am Ende stand hier jedoch ebenfalls eine ernüchternde Bilanz. Wie ein Polizeisprecher einen Tag später erklärte, konnten keine neuen Hinweise gewonnen werden.

Ende Dezember musste die Kriminalpolizei dann auf Anfrage der Tegernseer Stimme einräumen, dass man auch die Handydaten aller Personen, die sich in der Tatnacht im Umkreis des Tatortes befunden hatten, umfangreich ausgewertet habe. Demnach haben sich die Beamten, um dem Täter auf die Spur zu kommen, eine Liste von Personen besorgt, die am 17. November rund um die betreffende Uhrzeit zwischen 3:45 Uhr und 5:15 Uhr in der näheren Umgebung der Unfallstelle ihr Mobiltelefon benutzt hatten. Diese Gruppe von Personen wurde dann von Beamten der Kripo befragt. Doch auch daraus hat sich bislang wenig Verwertbares ergeben.

im Falle der Unfallflucht mit Todesfolge an einer 52-jährigen Rottacherin fehlt den Beamten weiterhin eine heiße Spur.

Mitte Januar bestätigten die Beamten dann nochmals, dass sie nach wie vor von einem Unfall ausgehen und eine vorsätzliche Tat weiter ausschließen. Und dabei ist es geblieben. Ein neuer Ermittlungsstand hat seitdem nicht mehr ergeben, wie Andreas Guske, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Freitag bestätigte: „Es gibt keine neuen Erkenntnisse, aber die Ermittlungen laufen unverändert weiter.“

Demnach fehlt den Beamten auch fast drei Monate nach der Tat eine heiße Spur vom Täter. Aufgeben will man bei der Kripo aber noch nicht so schnell. „Wir haben weiterhin Ermittlungsansätze, die wir verfolgen”, so Guske. Um welche es sich dabei handelt, wollte er jedoch nicht genauer erläutern und betonte, dass man sich nicht zu jedem einzelnen Schritt äußere. Gleichzeitig zeigte er sich aber entschlossen:

Wir werden die Ermittlungen so lange es geht aufrecht erhalten.

Nichtsdestotrotz werden sich auch die Ermittler bewusst sein, dass die Gefahr, den Fall ungelöst zu den Akten legen zu müssen, mit jedem weiteren Tag ohne heiße Spur steigt.

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