Erst Flüchtlings-, bald Beach-Platz

Im Oktober 2016 stand fest: Die Seeturnhalle in Gmund wird abgerissen. Eine alternative Nutzung des Platzes war lange im Gespräch. Einigkeit gab es keine. Bis gestern.

Seit Auszug der letzten acht Flüchtlinge im vergangenen Jahr steht die Gmunder Seeturnhalle leer. Im Oktober soll der Abriss erfolgen.

Im Oktober vergangenen Jahres räumten die letzten Asylbewerber die Gmunder Seeturnhalle. Da der Zustand der Seeturnhalle sowieso sanierungsbedürftig gewesen sei, wie Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) noch einmal in der gestrigen Gemeinderatssitzung erklärte, habe man deshalb am 18. Oktober vergangenen Jahres beschlossen, die Halle komplett abzureißen. Die Entscheidung fiel in einer nicht-öffentlichen Sitzung.

Zumal sich mit der Dreifachturnhalle der Realschule eine gute Alternative geboten habe, so der Rathaus-Chef gestern. Die Gemeinde habe immerhin beim Neubau der Dreifachturnhalle die Hälfte der Kosten übernommen und sei vertraglich berechtigt, die Halle zu nutzen.

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Abriss im Oktober – und dann?

Nur die langfristige Nutzung des Seeturnhallen-Geländes bereitete der Gemeinde bisher Kopfschmerzen. Lange wurde darüber diskutiert, was nach dem Abriss im Oktober dieses Jahres mit der freiwerdenden Fläche passieren soll. „Wir sind bisher auf keinen grünen Zweig gekommen“, so von Preysing.

Vertraglich müsse sich die Gemeinde an die Vorgaben der Immobilienverwaltung Bayern halten, von der man das Seeturnhallen-Grundstück erworben habe, sagte der Bürgermeister gestern. So sei entweder nur eine sportliche oder touristische Nutzung langfristig möglich. „So ist der Vertrag.“

Sein Vorschlag: Solange noch keine Entscheidung für eine langfristige Nutzung gefallen sei, vorübergehend „etwas Einfaches“ zu planen, beispielsweise eine „Steckplattlbahn“. Er sei aber offen für andere Vorschläge. Und die kamen auch prompt. Dr. Otmar Straßmüller (FWG) schlug eine Bocciabahn vor, woraufhin von Preysing abwiegelte: „Das ist doch fast das Gleiche.“ Christine Zierer (FWG) meldete sich zu Wort:

Vor zehn Jahren habe ich schon einmal angeregt, ein Beachvolleyplatz an die Stelle zu bauen. Der würde direkt am Wasser liegen, ähnlich wie in Tegernsee.

Man hätte doch aber oben an der Realschule einen Beachplatz, widersprach von Preysing. „Der sollte einfach genutzt werden.“ Barbara von Miller (SPD) warf ein: „Kann man aber nicht. Mein Sohn wollte vor kurzem auf den Platz, durfte er aber nicht. Der Hausmeister hat ihn vehement verscheucht.“

Soweit sie wisse, dürfe das Gelände auch nicht außerhalb der Schulzeit genutzt werden. Und das Tor sei auch verschlossen, unterstützte Christine Zierer die Aussage ihrer Ratskollegin. „Das müsst ihr mir doch sagen“, entgegnete von Preysing. Die Gemeinde habe schließlich einen Vertrag abgeschlossen. Auf einem Belegungsplan sei ersichtlich, zu welchen Zeiten die Halle genutzt werden könne.

Beachvolleyball in Seenähe

Dann überlegte er kurz. „Euer Wunsch wäre also ein Beachvolleyballplatz bei der Seeturnhalle?“ Einstimmiges Gemurmel und Zustimmung. Einzig die Frage nach den alten Rechten der Sportfreunde an dem Platz interessierte Johann Schmid (SPD) abschließend. „Das habe ich geklärt“, antwortete von Preysing.

„Die Sportfreunde verzichten auf ihre Rechte, weil sie jetzt in der Dreifachturnhalle untergekommen sind.“ Mit 17 Stimmen genehmigten die Gemeinderatsmitglieder den Vorschlag, einen Beachvolleyball zu bauen. Von Preysing erklärte sich bereit, in Tegernsee fachkundliche Beratung einzuholen. Umsetzen könne man das Ganze aber frühestens im nächsten Jahr, so von Preysing.

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