Erste Asyl-Wohnung am Buchkogl belegt

Bei einigen Schaftlachern war die Angst groß, dass in die neuen Gemeindehäuser am Buchkogl vor allem männliche Asylbewerber einziehen. Mittlerweile ist eine Wohnung belegt. Die Befürchtungen haben sich nicht bestätigt.

In das rechte Gebäude des neuen Asylhauses in Schaftlach ist die erste Familie eingezogen.
In das rechte Gebäude des neuen Asylhauses in Schaftlach sind zwei alleinstehende Mütter mit Kind eingezogen.

Die beiden neuen Gemeindehäuser in Schaftlach am Buchkogl waren umstritten. Es handelt sich dabei um zwei Gebäude mit jeweils vier Sozialwohnungen mit je 52 Quadratmeter auf zwei Stockwerken verteilt. Die Kritik bezieht sich vor allem auf die Bewohner in naher Zukunft.

Denn die Wohneinheiten werden zunächst zehn Jahre lang vom Landratsamt Miesbach gemietet und für 32 Asylbewerber genutzt. Nach Ablauf dieser Zeit müssen die Flüchtlinge ausziehen. Dann stehen die Wohnungen vierzig Jahre lang Einheimischen mit geringen finanziellen Mitteln zur Verfügung.

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Verschiedene Auswahlkriterien

Nachdem Anfang Oktober die Gemeindehäuser offiziell eingeweiht wurden, werden die Wohnungen in Schaftlach jetzt nach und nach belegt. Zuständig dafür ist das Landratsamt. „Wir werden die Bewohner sehr sorgfältig auswählen“, betont Pressesprecher Birger Nemitz.

Das Hauptkriterium bei der Belegung sei der Familienstand: So sollen alleinerziehende Mütter mit Kindern, alleinstehende Frauen und Familien bevorzugt werden. „Außerdem wird die Nationalität eine Rolle spielen, es ist sinnvoll mehrere Personen aus einem Land in Kontakt zu belassen“, so Nemitz.

Des Weiteren ist zu prüfen, ob die Asylbewerber bereits einer Arbeit nachgehen, wir möchten niemand räumlich sehr weit von einem bestehenden Arbeitsverhältnis unterbringen – falls das machbar ist.

Da es sich bei den Bewohnern der Traglufthallen in Holzkirchen und Rottach-Egern ist erster Linie um Männer handelt, hat das Landratsamt nicht vor, Asylbewerber aus den Hallen in den Wohnungen am Buchkogl unterkommen zu lassen. „Wir versuchen eine andere Belegung.“

Die Gemeindehäuser werden erst für die Asylbewerber, dann für Einheimische genutzt.
Die Gemeindehäuser werden erst für die Asylbewerber, dann für Einheimische genutzt.

Im Moment sei eine Wohnung bereits bewohnt. „Es sind zwei alleinstehende Mütter aus Eritrea mit jeweils einem Kind.“ Die beiden Frauen waren zuvor in den Containern in Holzkirchen untergebracht. Das Landratsamt versuche künftig die Sozialwohnungen weiterhin mit Familien zu belegen. Bisher scheint alles positiv zu verlaufen:

Den beiden Müttern und ihren Kindern gefällt es in den Gemeindehäusern in Schaftlach sehr gut, der Helferkreis in Waakirchen ist sehr aktiv und kümmert sich liebevoll und aufmerksam um die neuen Bürgerinnen.

Für Formalien und andere Hilfen gebe es außerdem noch Asylsozialarbeiter, die von der Caritas und vom Verein ‘Hilfe von Mensch zu Mensch’ gestellt werden. Ausländerrechtlich sei das Landratsamt Miesbach weiter zuständig.

Auch zu den Nachbarn bestehe ein gutes Verhältnis. „Es sind bisher keine Beschwerden eingegangen.“ Bis wann alle acht Wohnungen belegt sein sollen, wisse das Landratsamt noch nicht. „Aber wir erledigen das so schnell und sorgfältig wie möglich“, so Nemitz abschließend.

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