Erster Blick in die Tegernsee Arkaden

Am Standort des ehemaligen Netto-Markts in Tegernsee entsteht eine regionale „Genusswelt“ – zumindest wenn es nach dem Konzept der Betreiber geht. In den „Tegernseer Arkaden“ sollen Produkte aus „regionaler Eigenproduktion“ verkauft werden. Doch für den wöchentlichen Familieneinkauf werden Einheimische die Arkaden wohl kaum nutzen.

So soll der Eingangsbereich aussehen. / Quelle: Tegernseer Arkaden GmbH
So soll der Eingangsbereich aussehen. / Quelle: Tegernseer Arkaden GmbH

Auf 300 Quadratmetern soll die neue Geschmacks- und Genusswelt „Tegernseer Arkaden“ entstehen. Die Köpfe hinter der Firma sind Birgit Scheithauer als Geschäftsführerin, Andreas Eybel von der Schokoladenquelle in Waakirchen und Anton Stetter von der Destillerie Lantenhammer in Schliersee. Die Geschäftsführung übernimmt Scheithauer. Zuvor war sie Mitarbeiterin der Slyrs Destillerie in Bayrischzell.

Aus Discounter wird Luxus-Lebensmittelladen

Ein derartiges Konzept, wie es die Tegernseer Arkaden GmbH plant, sei deutschlandweit kaum anzutreffen, so die Initiatoren. Die Gründer haben sich an dem österreichischen Modell „Heimgold“ orientiert. Anton Stetter erklärt:

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Wir sprechen hier von keinem Preiskonzept, sondern einem Qualitätskonzept. Mit einem normalen Supermarkt hat das wenig zu tun. Vielmehr kann man sich die Tegernseer Arkaden wie einen überdachten Viktualienmarkt vorstellen.

Die neu gegründete Gesellschaft kauft bei lokalen Lebensmittelherstellern Produkte ein und verkauft diese an Kunden weiter. In den Arkaden sollen diese dann stilvoll vorgestellt und den Interessenten angeboten werden.

Nach den Plänen der Gesellschafter soll die regionale Einkaufswelt zeitgleich mit dem Tegernseer Seefest Ende Juli eröffnen. Mit diesem Zeitplan habe man sich ein „sportliches Ziel“ gesetzt, so Stetter. Aber die Arbeiten schreiten voran. Ausschließlich einheimische Firmen und regionale Handwerker habe man mit dem Innenausbau beschäftigt. Stetter erklärt die weiteren baulichen Schritte:

In der nächsten Woche werden die Räume entkernt und dann kann mit den Details begonnen werden.

Dass mit den Tegernseer Arkaden eine Art kulinarisch-regionaler „Verkaufstempel“ entstehen wird, lassen die Entwürfe deutlich erkennen. Auch ein Bistro und ein kleiner Biergarten sind geplant. Regionale Anbieter stellen ihre Produkte zum Verkauf.

Die Verantwortlichen bei Vertragsabschluss: Andreas Eybel, Birgit Scheithauer, Anton Stetter und Arnold Niedermeier von der Herzoglichen Hauptverwaltung (v.l.)
Die Verantwortlichen bei Vertragsabschluss: Andreas Eybel, Birgit Scheithauer, Anton Stetter und Arnold Niedermeier von der Herzoglichen Hauptverwaltung (v.l.)

Neben Pralinen von Eybel, Produkten der Destillerie Lantenhammer und Whiskeys der Destillerie Slyrs findet der Kunde noch viele weitere regionale Angebote. Gewürze vom Kräuterparadies Herbaria, Käse aus der Naturkäserei TegernseerLand, Schinken, Geräuchertes und Kaminwurzen von der Speckalm aus Bayrischzell und Kaffee aus der Irschenberger Kaffeerösterei Dinzler werden angeboten.

Einkaufsmöglichkeit auch für Einheimische?

„Das Bier wird selbstverständlich vom Tegernseer Brauhaus geliefert“, erklärt Stetter. Darüber hinaus sei man derzeit noch mit kleineren Firmen im Gespräch, unter anderem mit einem Kreuther Jäger, einer Gmunder Imkerei und Mario Felix Liebold von der Tegernseer Kaffeerösterei. Etwas fehlt den Betreibern aber noch im Sortiment, so Stetter:

Bei einem derartigen Angebot darf Wein nicht fehlen. Deshalb sind wir mit dem Kloster Tegernsee noch am Verhandeln, ob wir eventuell Südtiroler Wein anbieten können.

Doch bevor sich die Kunden an einer großen regionalen Auswahl erfreuen können, wird noch dringend Personal gesucht. Über die Kosten der Unternehmung will Stetter, der künftig auch für die finanziellen Angelegenheiten der neuen Gesellschaft zuständig sein wird, noch keine Aussagen treffen.

Ob mit den Tegernseer Arkaden eine alternative Einkaufsmöglichkeit für Einheimische geschaffen wird, ist dagegen fraglich. Einen klassischen Discounter gibt es im Tegernseer Ortskern nicht mehr. Die Edeka-Filiale ist hier derzeit die einzige, nicht ganz preiswerte Anlaufstelle für Anwohner.

Hier noch weitere Entwürfe (Quelle: Tegernseer Arkaden GmbH):

Tegernseer Arkaden 8

Tegernseer Arkaden 7

Tegernseer Arkaden 6

Tegernseer Arkaden 5

Tegernseer Arkaden 4

Tegernseer Arkaden 3

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