Gestern wurde Hans Pawlak die Goldene Ehrennadel für außergewöhnliche Verdienste um das Bayerische Rote Kreuz verliehen. Der 79-Jährige war der erste Notarzt im Tegernseer Tal überhaupt. Er setzte sich fast 30 Jahre für den BRK ein und etablierte beispielsweise auch den Notarztförderverein.
Für dieses Engagement wurde Pawlak nun mit einer seltenen Auszeichnung bedacht.
Seit 1972 arbeitete der gebürtige Dortmunder im Tegernseer Tal als „Notarzt“, wobei der Beruf damals mit heute kaum zu vergleichen ist. Pawlak musste mit seinem Privatauto zu schweren Unfällen fahren, oder wurde bei seiner Praxis abgeholt. Und auch ein Funkgerät gab es zunächst nicht.
Der Polizei unbekannt
Das musste sich Pawlak erst selber anschaffen. „Sehr schnell hatte mein Vater sich für den Praxisbetrieb ein Funkgerät gekauft. Durch diesen Funk konnte er dann aber auch durch die Rettungswache zu Notfällen geschickt werden“, erzählt Pawlaks Sohn Christian.
Doch beim Unfallort kam es häufig erneut zu Problemen. Denn bei den Ordnungshütern war der mobile Notarzt anfangs noch nicht bekannt, wie sich Pawlaks Sohn erinnert:
Als Kennzeichnung des Fahrzeugs diente zunächst ein selbstkonstruierter Dachaufsetzer. Gelegentlich kam es dadurch zu Diskussionen mit der Polizei, die ihn nicht zum Unfallort durchlassen wollten.
Anfang der 80er Jahre etablierte sich dann der Notarztdienst im Tegernseer Tal und es galt ein Fahrzeug zu beschaffen. Pawlak überredete damals den mittlerweile verstorbenen Milliardär Otto Beisheim, sich für die Sache stark zu machen. Und so konnte wenig später ein THW Fahrzeug umgerüstet werden, dass fortan als Notarztwagen zur Verfügung stand.
Doch Pawlak war damit noch nicht am Ende. Neben der Gründung des Notarztfördervereins, der noch heute für die Ausstattung der Rettungswägen sorgt, begann er schon früh die Sanitäter in Herzmassage zu schulen. Und das obwohl das zu seiner Zeit noch juristisch bedenklich war.
Um dieses langjährige Engagement zu würdigen, verlieh ihm Kreuths Bürgermeister und BRK-Kreisvorsitzender Josef Bierschneider gestern die Goldene Ehrennadel des Bayerischen Roten Kreuzes.
Der Mann der ersten Stunde, wie Bierschneider ihn nannte, bekam damit „eine seltene Auszeichnung des BRK, die das große Lebenswerk Pawlaks vergelten soll“. Bereitschaftsleiter Alfons Besel betonte noch einmal die Wertschätzung, die mit dieser Auszeichnung einhergehen soll:
Wir haben beim BRK nicht mehr wie diesen Dank, aber nirgendwo ist dieser so viel Wert wie hier.
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