Raus aus dem Kegelvertrag

Noch vor knapp zwei Jahren lebten unter der Waakirchner Turnhalle Flüchtlinge. Dem benachbarten Kegelstüberl blieben deshalb kurzzeitig die Gäste aus. Doch das ist mittlerweile Geschichte. Wie auch das Kegelstüberl, das derzeit geschlossen ist. Doch ein neuer Pächter hat seine Finger schon in den Bowlinglöchern.

Seit 26. März hat das Waakirchner Kegelstüberl geschlossen. Ab Mai übernimmt Christian Wieser.

Ein Zettel am Eingang des Waakirchner Kegelstüberls weist auf das Ende des Pachtvertrages hin: „Wir möchten Euch darüber informieren, dass wir zum 31. März 2017 den Pachtvertrag für das Kegelstüberl im Einvernehmen mit der Gemeinde beenden.“

Als Grund nennen Kegelstüberl-Wirt Stefan Heufelder und seine Frau Paula „ausschließlich gesundheitliche Probleme“. Die Gemeinde sei bemüht, so heißt es weiter, „einen Pächter zu finden, der so schnell wie möglich das Kegelstüberl übernimmt.“ Heufelder selbst habe um eine vorzeitige Entlassung aus dem Pachtvertrag gebeten, so die Gemeinde auf Nachfrage. Über Heufelders Vorgehensweise, selbst ein Inserat für einen Nachpächter aufzugeben, war man dort allerdings weniger erfreut.

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Christian Wieser übernimmt Kegelstüberl

Immerhin habe man laut Rauthaus nun einen Nachfolger gefunden: Christian Wieser, der seit Jahren unter anderem das Strandbad in Kaltenbrunn führt, übernimmt das Kegelstüberl ab 1. Mai. Auf Nachfrage bestätigt Wieser die Übernahme der Pacht. Ändern wolle er vorerst nichts. Weder an den Öffnungszeiten noch an den vorhandenen Kegelbahnen.

Es bleibt ein Kegelstüberl. Auf jeden Fall werden wir aber einen Partyservice integrieren.

Und eventuell eine Namensänderung vornehmen. „Wiesers Kegelstüberl“ – so etwas könne er sich gut vorstellen. Vielleicht investiere er auch noch etwas oder baue um. Aber das sei „noch alles in der Schwebe“. Der nächste Schritt ist zunächst einmal ein anderer: Den Antrag auf Gaststättenerlaubnis bei der Gemeinde Waakirchen zu unterschreiben.

Vorbei die Angst vorm Schwarzen Mann

Alles andere ist dann Geschichte. Endgültig vorbei ist auch die Zeit, als Ex-Kegelstüberl-Wirt Stefan Heufelder um seine Gäste kämpfen musste, weil nebenan unter der Turnhalle Flüchtlinge lebten (wir berichteten). Vorbei die Zeit, als es bei ihm Absagen hagelte, weil man den Kegelfreunden angeblich nicht erklären konnte, wie sie neben den Asylbewerbern eine ruhige Kugel schieben sollten.

Eines aber hätte das Kegelstüberl gebraucht: Gäste. Jetzt macht Heufelder das, was ihm einst einige der Kegler antaten. Er kehrt ihnen den Rücken. Aber ohne Groll, wie Heufelders Frau betont: „Wir gehen in Frieden auseinander.“

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