Mehr als vier Jahre dümpelt nun bereits eine Bebauung des einstigen Spielbank-Geländes vor sich hin. Einen neuen Schub gab es, als der Tegernseer Eigentümer Thomas Strüngmann Ende vergangenen Jahres auch noch das Lederer-Areal für 6,2 Millionen Euro kaufte. Damit ist er nun Herr über eine riesige Fläche mit 32.000 Quadratmetern in bester Seelage. Eine Herausforderung in jeder Hinsicht, städtebaulich wie wirtschaftlich.
Denn die Gemeinde erwartet, dass Strüngmann dort der große Wurf gelingt. Dem Bürgermeister ist aber auch klar, dass mit dem Bau eines Hotels allein keine Wirtschaftlichkeit zu erzielen ist. So hat Strüngmann auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass für ihn ebenso Läden und Büros zu einem stimmigen Konzept gehören. Eigentumswohnungen dagegen untersagt die Gemeinde in ihrer Vorgabe, die offenbar eng in das Projekt eingebunden ist.
Bereits Bohrungen auf dem Spielbankareal
Denn Hotel-Experte Thomas Maier, der im Auftrag von Strüngmann die Verhandlungen führt, teilt auf Anfrage mit, dass man aktuell damit beschäftigt sei, gemeinsam mit der Gemeinde Bad Wiessee die Grundlagen für die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zu klären.
„Neben den ersten planerischen Vorentwürfen betrifft dies vor allem die Anordnung und Dimensionierung der zukünftigen Baukörper, um eine Einbindung in den bisherigen städtebaulichen Kontext zu gewährleisten. Darüber hinaus haben wir in den letzten Wochen Bohrungen auf den Grundstücken vorgenommen, um die Tragfähigkeit des Bodens zu erforschen und somit ein darauf angepasstes Gründungskonzept zu entwickeln“.
„Interessierte Hotelbetreiber“
„Erste Gespräche mit in Frage kommenden Hotelbetreibern seien bereits geführt worden“, dies teilte Strüngmann bereits im Dezember mit. Zwischenzeitlich konnten offenbar auch die aufgeworfenen Fragen der städtebaulichen Anordnung der Baukörper geregelt werden, sowie deren künftige Nutzung. Denn laut Maier werden bereits „intensive Gespräche mit ausgewählten und wie wir meinen sehr interessanten Hotelbetreibern geführt, die hoffentlich zeitnah in einer vertraglichen Beziehung enden“.
Doch wer die „in Frage kommenden Hotelbetreiber“ sind, darüber habe man noch Stillschweigen vereinbart. Schon bald will Strüngmann allerdings die Karten auf den Tisch legen:
Wenn wir alle Ergebnisse unserer Arbeit der letzten Wochen und Monate vorliegen haben, werden wir dies dem Gemeinderat voraussichtlich Ende Juni präsentieren.
Sobald die ersten planerischen Entwürfe vorliegen, schwebt Strüngmann auch eine „zeitnahe Bürgerbeteiligung“ vor, wie er bereits im Dezember ankündigte. Wenn man dies alles richtig deutet, könnte Wiessee seine lange Durststrecke bald überwunden haben und die Seepromenade zu neuem Glanz entstehen.
Denn der Ort braucht nicht nur Ausflügler, die dort flanieren, sondern zahlungskräftige Übernachtungsgäste, die dem Ort aus dem Stand-by-Modus heraushelfen. Noch ist die Ortsmitte eine einzige Tristesse.
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