Etappensieg für das Investoren-Duo?

Die Tegernseer Investoren Manuel Neuer und Johannes Rabl haben Großes vor mit dem Forsthaus Valepp. Bisher lief der Prozess aber eher schleppend. Bei der gestrigen Sitzung im Bauausschuss der Gemeinde Schliersee wurde wieder einmal über den Bau-Vorentscheid gesprochen. Kam es diesmal zur Abstimmung?

Gestern traf der Schlierseer Bauausschuss eine Entscheidung über den Bau-Vorentscheid für das Forsthaus Valepp.

Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer wirkte bei der gestrigen Sitzung des Schlierseer Bauausschusses entspannt. Auch seine sechs Ratskollegen am großen Holztisch des Rathauses vermittelten während der Entscheidung über den Antrag für das Forsthausprojekt in der Valepp einen harmonischen, friedlichen Eindruck. Anders noch als vor drei Wochen, als ein Zurückstellungsantrag der Grünen eine Diskussion über den Antrag gleich zu Beginn verhinderte.

Im gutbesetzten Zuschauerraum war die positive Stimmung nicht annähernd so zu spüren. Investor Johannes Rabl, der in Begleitung seines Architekten erschienen war, entspannte sich erst sichtlich nach der Abstimmung über seinen Antrag. Auch bei Jörg Meyer, Leiter der Bayerischen Staatsforsten Schliersee, legte sich die Nervosität erst langsam. Trotz all der Hintergrundgespräche, die wohl zu der gestrigen 4:2 Entscheidung für den Vorentscheid geführt haben, traute man auf Seiten der Antragsteller dem Ausschuss wohl doch nicht so gänzlich.

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Autofreiheit für die Valepp ist der Preis für ein JA

Die zwei Gegenstimmen kamen von Gerhard Waas (Grüne) und dem Vertreter der Freien Wähler Schlierssee (PWG) Horst Teckhaus. Wobei beide Bauausschussmitglieder angaben, nur mit Nein gestimmt zu haben, da sie gegen die weitere Freigabe der Straße in der Valepp für den Individualverkehr seien. Teckhaus versicherte:

Das Projekt an sich und auch die Zusammenarbeit mit den Investoren möchte ich unbedingt positiv herausstellen. Nur gegen die Parkplätze in den Plänen bin ich entschieden.

Ähnlich positiv äußerte sich auch Waas zum Gesamtvorhaben. Für den Grünen ist das Projekt jedoch nur dann akzeptabel, wenn gleichzeitig mit der Wiederherstellung des Forsthauses der Individualverkehr aus dem Tal verbannt werden kann.

Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer konnte die Einwände der beiden Kollegen durchaus nachvollziehen. Er versprach, dass die Sperrung der Mautstraße aus Enterrottach über die Moni Alm zum Forsthaus bei den weiteren Planungsschritten berücksichtigt werde. Schnitzenbaumer sprach nach der „erfolgreichen“ Abstimmung allen Beteiligten seinen Dank aus für die konstruktive Zusammenarbeit, die seit November 2021 stattgefunden habe.

Kulturbeirat für das neue Forsthaus in der Valepp geplant

Die vielen Gespräche in den Gemeinde-Gremien, aber auch der Austausch mit den beteiligten Interessenvertretungen wie der Stiftung Kulturerbe, den Bayerischen Staatsforsten und den Investoren seien überaus offen und produktiv verlaufen. Fast nebenbei verkündet der Bürgermeister noch eine spannende Neuigkeit:

Es wird geplant, einen Kulturbeirat für das Forsthausprojekt einzuberufen. In diesem werden auch wir als Gemeinde vertreten sein. Die Gespräche laufen.

Rabl, der gleich nach der Abstimmung mit dem Mobiltelefon eine Nachricht verschickte – wohl an seinen Partner Manuel Neuer – ließ sich auch durch die beiden Gegenstimmen im Ausschuss keineswegs die gute Laune verderben. Noch in Sitzung wandte Rabl sich an die beiden Kritiker:

Es ist seit langer Zeit auch ein Traum von mir, dass die Valepp autofrei wird. Vielleicht verfolgen wir andere Ansätze auf dem Weg dahin, aber ich denke, unser Ziel ist dasselbe.

Die Investoren könnten sich jetzt zwar in die weiteren Planungen stürzen, doch noch steht die Entscheidung über die Petition der Gegner des privaten Investorenprojektes und über die Vergabe der Erbpacht aus. Die Abstimmung über beide strittigen Themen soll noch vor der Sommerpause im Haushaltsausschuss des Landtages fallen.

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