Taxler fordern zusätzlichen Nachtzuschlag

Immer wieder kämpfen Taxi-Fahrer im Landkreis für eine Tariferhöhung. Bereits Ende März sah der Kreistag eine Erhöhung für angemessen. Doch nicht nur Preiserhöhungen sind gefordert, sondern auch ein Nachtzuschlag

Die Landkreis-Taxifahrer fordern erneut eine Tariferhöhung – diesmal einen Nachtzuschlag. / Archivbild

Vor rund zwei Jahren hatte der Kreistag bereits eine Erhöhung der Taxigebühren abgelehnt. Ende März versuchten es die Taxler erneut: 26 Antragsteller forderten eine Preissteigerung um 15 Prozent.

Sowohl Wirtschaftsausschuss, Handelskammer und der Landesverband bayrischer Taxi- und Mietwagenunternehmer waren grundsätzlich für eine Erhöhung. Kreiskämmerer Gerhard De Biasio bremste die Pläne zwar dann etwas aus, doch er sah immerhin eine Erhöhung um 6,5 Prozent als realistisch an. Landrat Wolfgang Rzehak damals:

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Wir müssen eine Balance finden zwischen den Interessen der Wirtschaft und sozialen Belangen. Es bringt den Unternehmen ja auch nichts, wenn niemand mehr Taxi fährt.

Kommenden Mittwoch wird das Thema dann erneut im Kreistag diskutiert. Denn neben der allgemeinen Preissteigerung beinhaltet die neue Taxi-Tarif-Ordnung zudem einen Nachtzuschlag. Kunden sollen demnach zwischen 22 und 6 Uhr noch mehr bezahlen: 10 Cent pro Kilometer. Dieser Nachtzuschlag käme auf dann auf die bereits geforderten Erhöhungen drauf.

Die 10 Cent pro Kilometer bedeuten dann 5,2 Prozent für Fahrten bis fünf Kilometer und 6,2 Prozent Mehrkosten bei längeren Wegen. Die Kreistagssitzung beginnt am 26. April um 13 Uhr.

Ursprünglicher Artikel vom 24. März 2017 mit der Überschrift: „Etappensieg für Taxler?“ –
geschrieben von Nina Häußinger:

Die Taxifahrer geben nicht auf. Immer wieder fordern sie beim Landratsamt Preiserhöhungen. Innerhalb der letzten zwei Jahre haben es die Taxler schon mehrere Male vergeblich versucht. Argumente gibt es viele.

Deshalb folgt jetzt ein erneuter Antrag. Um 15 Prozent sollen die Preise für Taxifahrten im Landkreis erhöht werden, wenn es nach den Taxifahrern geht. Gründe seien aktuell der Mindestlohn und ein höherer Aufwand in der Buchhaltung.

Und diesmal könnten die 26 Antragsteller sogar Glück haben. Der Wirtschaftsausschuss sprach sich gegenüber dem Kreistag für die Erhöhung aus. Auch die Handelskammer und der Landesverband bayrischer Taxi und Mietwagenunternehmer sind positiv gestimmt. Eine Erhöhung von sieben bis neun Prozent halten sie für angemessen.

Anpassung soll ausgewogen sein

Kreiskämmerer Gerhard de Biasio berichtete im Wirtschaftsausschuss über einen Gegenvorschlag der Verwaltung. Er sehe eine Erhöhung um rund 6,5 Prozent vor. Auch De Biasio ist der Meinung, dass eine Anpassung angebracht sei, aber sie müsse eben auch ausgewogen sein.

Für Kunden werde es vor allem ab dem fünften Kilometer teuer, und das obwohl Fahrten über 20 Kilometer keine Seltenheit sind. Landrat Wolfgang Rzehak ist der Meinung:

Wir müssen eine Balance finden zwischen den Interessen der Wirtschaft und sozialen Belangen. Es bringt den Unternehmen ja auch nichts, wenn niemand mehr Taxi fährt.

Auch das Anruf-Sammel-Taxi wäre von der Tariferhöhung betroffen. Das würde für den Landkreis rund 3.000 Euro Mehrkosten jährlich bedeuten. Im April wird sich entscheiden, ob die Preise künftig wie folgt aussehen. In Klammern die bisherigen Preise.

  • Mindestfahrpreis: 3,80 (3,80)
  • Kilometerpreis für die ersten zwei Kilometer: 1,90 (1,80)
  • Kilometerpreis von zwei bis fünf Kilometer: 1,90 (1,70)
  • Kilometerpreis ab fünf Kilometer: 1,60 (1,50 Euro)
  • Nachtzuschlag je Kilometer von 22 bis 6 Uhr: 0,10 (neu)
  • Buszuschlag ab fünf Personen (Großraumtaxi): 6,00 (5,00)
  • Wartezeit pro Stunde: 30 (24)

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