Michael Gorbatschow hat ihn, auch Kardinal Reinhard Marx, wie der FDP-Vorsitzende Christian Lindner und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Juncker bekam diesen renommierten Preis nun, weil er sich nach Ansicht der Jury in politisch schwierigen Zeiten für die Europäische Kommission als „ein großer Brückenbauer Europas“ erwiesen habe.
Der ehemalige luxemburgische Premier verkörpere eine Vision der Völkerverständigung jenseits von Nationalismus, Fremdenhass und Intoleranz. Juncker habe das Haus Europa in den letzten Jahren aktiv ausgebaut und dem Verbund von 28 Staaten und einer halben Milliarde Einwohner „ein freundliches Gesicht“ verliehen.
“Mutmacher in hitzigen Zeiten”
Juncker, so die Begründung zur Preisverleihung, der mehrere Fremdsprachen spricht und eine kollegiale Zusammenarbeit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel pflegt, habe in Zeiten von Populismus, Flüchtlingskrise und Brexit die Einheit Europas im Geiste von Solidarität und Humanismus gewahrt. Junckers Bekenntnis über Europa:
Es hat alles, was wir brauchen, vor allem seine viele Farben. Und nur das Miteinanderleuchten dieser vielen Farben wirft das richtige Licht auf Europa.
Juncker sei ein wohltuend ausgleichender Mutmacher in hitzigen Zeiten“, urteilen die Verleger Christiane Goetz-Weimer und Wolfram Weimer. Zumal das Jahr 2019 zum Schlüsseljahr für die EU mit den wegweisenden Europawahlen im Mai werde.
Leider sei Europa derzeit eher negativ in den Schlagzeilen, durch den Brexit, europafeindlichen Äußerungen der AfD und die nicht immer ganz gemäßigten Politiker, die unseren Nachbarländern die Regierung führen, so Goetz-Weimer unlängst. Nach eigenen Worten sei Juncker unter anderem deshalb überzeugter Europäer, weil Luxemburg als kleines Land zwischen den beiden großen Nachbarn Frankreich und Deutschland ein besonderes Interesse am Frieden auf dem Kontinent habe – und eine besondere Fähigkeit zum Aushandeln von Kompromissen.
„Wir sind Harmonisierer aus Berufung“, sagte der 64-jährige Juncker unlängst. Laudator Ingo Friedrich, Ex-Vize-Präsident des Europa Parlaments, bezeichnete bei der Preisverleihung Juncker als “einen Europäer vom Scheitel bis zur Sohle”. Juncker ist seit dem 1. November 2014 Präsident der Europäischen Kommission. Seine Amtszeit endet im Herbst, da er „nicht noch einmal antreten“ wollte. Ihm fehle ein „Grundeinverständnis der Mitgliedsstaaten über Europa“.
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