Wie regelt man klug die Nachfolgeschaft? Wie vermeidet man das Chaos nach dem eigenen Abtritt? Das Problem hat nicht nur die Queen. Jahrzehnte hat man ein Reich aufgebaut, das Haus bestellt. Dann will man im Lebensherbst nicht zusehen, wie das Geschaffene in wenigen Jahren dahinrottet oder gar in Trümmern liegt.
Das gilt hier im Tal auch für die Gastronomie und Hotellerie. Jeder kennt die abschreckenden Beispiele der einst großen Hotel-Flaggschiffe, die nach der Weiterführung durch neue Eigentümer oder Pächter erst den Glanz, dann die Gäste und zum Schluss den Gewinn verloren.
Nachfolger schon gefunden
Jupp Brenner wird 65. Der Eigentümer des Restaurants in Bad Wiessee führt mit seiner Frau eines der letzten Restaurants mit Rang auf der Westbank. Aber nach über vierzig Jahren im Gastro-Gewerbe muss auch der Nachbar von Uli Hoeneß über eine Nachfolgeregelung nachdenken. „Wir haben keine Kinder und müssen langsam über die Nachfolge nachdenken“, so Brenner. Also machte er sich auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Seine Wahl ist auf einen Tölzer gefallen.
Maximilian Jäger war zuletzt Küchenchef im Lanserhof Waakirchen und schon in verschiedenen Häusern tätig. Brenner und er kennen sich schon seit Jahren. Brenner betont:
Ich habe ein gutes Gefühl. Ich kenne Maximilian Jäger schon lange. Wir verstehen uns gut. Er hat eine hervorragende Ausbildung und hat in jungen Jahren bereits mal im Freihaus gearbeitet.
Seit 1. April ist Jäger nun Geschäftsführer im Freihaus und soll in den kommenden zwei Jahren bis zur Übergabe in seine neue Aufgabe hineinwachsen. „Es soll ein Hineingleiten in die Verantwortung werden. Jäger wird neben uns das Geschäft in den nächsten Monaten Stück für Stück übernehmen. Wir helfen und beraten. Unsere Stammgäste werden die Veränderung nicht merken“, glaubt Brenner.
Lebensmittelpunkt Golf?
Verkaufen wird er das Haus nicht. Zu sehr hängt er noch an dem schönen Gasthof. Aber das kinderlose Paar will sich langsam zurückziehen. „Ich habe von meiner Lehrzeit an immer auch schlechte Übergänge erlebt, Eigentümer, die nicht loslassen konnten, selbst als man ihnen ansah, dass sie es nicht mehr schafften, das Geschäft ordentlich und in Würde zu führen.“
Die Mitarbeiter wurden bereits vor zwei Monaten von dieser Entscheidung informiert. „Es haben alle sehr positiv aufgenommen. Wir sind ja nicht weg, wohnen weiterhin hier oben und sind im Tagesgeschäft noch immer präsent.“ Auf die Frage, was er mit der bald anstehenden Tagesfreizeit machen wolle, meint Jupp Brenner, im Vorstand des Wiesseer Golfclubs, augenzwinkernd: „Vielleicht mische ich da mehr mit.“
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