Eritreer seit Monaten untergetaucht

Wo ist er hin? Die Fahndung nach einem 22-Jährigen aus Eritrea läuft weiter. Seit Januar dieses Jahres sucht die Bundespolizei den Mann, der eigentlich in der Tegernseer Turnhalle unterkommen sollte. Er muss dringend ärztlich untersucht werden – und könnte deshalb verhaftet werden.

Der 22-jährige Mann war in der Tegernseer Turnhalle untergebracht.
Der 22-Jährige, nach dem die Behörden derzeit suchen, war in der Tegernseer Turnhalle untergebracht.

Bevor der 22-Jährige im Dezember 2015 in der Tegernseer Dreifachturnhalle untergebracht wurde, nahm er an der vorgeschriebenen ärztlichen Erstuntersuchung teil. Sein Brustkorb wurde wegen verdächtiger Anzeichen im Lungenbereich geröntgt und zunächst als harmlos eingestuft. Eine Nachuntersuchung zur Kontrolle stand an, das Miesbacher Gesundheitsamt wurde informiert. Doch der junge Eritreer ließ sich nicht mehr blicken – nicht einmal, um staatliche Geldleistungen in Anspruch zu nehmen.

Die Bad Wiesseer Polizei bestätigt nun auf Anfrage, dass man weiterhin nicht wisse, wo sich der Asylbewerber zur Zeit aufhält. Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamts Miesbach, ergänzt: „Die Suche läuft. Der flüchtige Mann ist im Fahndungscomputer der Polizei. Sobald er auftaucht, wird er verhaftet und ans Gesundheitsamt Miesbach weitergeleitet.“

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Landrat Wolfgang Rzehak versicherte zuletzt in einer Mitteilung: „Ich vertraue bei der Beurteilung dieser Situation voll und ganz auf das medizinische Knowhow der Ärzte unseres Gesundheitsamtes.” Demnach bestehe bei dem 22-Jährigen keine Infektionsgefahr, er müsse jedoch dringend ärztlich untersucht werden, um eine potenzielle Gesundheitsgefährdung für ihn selbst auszuschließen.

Ursprünglicher Artikel vom 17. März 2016 mit der Überschrift: „Fahndung nach Tegernseer Flüchtling“

Ein 22-jähriger Flüchtling wurde bei seiner Ankunft medizinisch untersucht. Nachdem sich der Verdacht auf eine Infektion nicht bestätigte, brachte das Landratsamt den Mann in der Tegernseer Turnhalle unter. Doch nun suchen die Behörden aufgrund des Gesundheitszustandes nach dem Mann – und können ihn seit Monaten nicht finden.

„Ich vertraue bei der Beurteilung dieser Situation voll und ganz auf das medizinische Knowhow der Ärzte unseres Gesundheitsamtes“, versichert der Landrat Wolfgang Rzehak in einer Mitteilung. Bei dieser Situation handelt es sich um eine Fahndung nach einem 22-jährigen Flüchtling aus Eritrea, der dringend medizinisch untersucht werden muss.

Dieser wurde bei seiner Ankunft im Dezember 2015 nach den gesetzlichen Vorgaben in München untersucht. Der Brustkorb des jungen Mannes wurde aufgrund eines Verdachts auf eine Infektion geröntgt. Da es keinen eindeutigen Befund gab und weitere Untersuchungen keine infektiöse Krankheit bestätigten, wurde er nach Tegernsee in die Turnhalle verlegt.

Aufenthaltsort des Flüchtlings nicht bekannt

Im Januar forderte das Gesundheitsamt Miesbach den Mann mehrfach dazu auf, zu einer Untersuchung und zur Beobachtung zu erscheinen. Doch der Flüchtling tauchte nicht auf. Die Behörden wissen nicht, wo er sich aufhält: „Er hat die Leistungen bisher nicht in Anspruch genommen, sprich er war bereits im Januar bei der Geldauszahlung nicht da“, so Pressesprecher des Landratsamts Miesbach Birger Nemitz.

Das Landratsamt informierte die Bundespolizei. Der Asylbewerber sei zwar laut den Ärzten des Gesundheitsamtes nicht infektiös, dennoch wurde eine Fahndung nach ihm eingeleitet. Sein Gesundheitszustand soll dringend untersucht werden, um eine potenzielle Gesundheitsgefährdung für ihn selbst auszuschließen. Rzehak erklärt:

Zwar könnte von Manchem unsere Informationsvermittlung als übertrieben kritisiert werden, aber mir ist sehr wichtig, dass die Öffentlichkeit hier mit größtmöglicher Transparenz informiert wird.

Sollte der Mann von der Polizei verhaftet oder bei der Kasse, dem Sicherheitsdienst, dem Landratsamt Miesbach oder der Stadt Tegernsee vorstellig werden, könnte eine Untersuchung auch unter Zwang vorgenommen werden.

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