Ferienwohnungen ade

Das Wiesseer “Haus am Kurpark” machte als eines der ersten Hotels aus seinen Zimmmern Ferienwohnungen. Zu seinem 60. Jubiläum ist jetzt eine reduzierte touristische Nutzung im Neubau geplant. Und das, noch bevor im Herbst nächsten Jahres auf dem Jodbadareal nebenan der Abriss erfolgt.

Das Wiesseer "Haus am Kurpark" plant für seinen "Ersatzbau" statt sieben Ferienwohnungen nur noch zwei.
Das Wiesseer “Haus am Kurpark” plant für seinen “Ersatzbau” statt sieben Ferienwohnungen nur noch zwei.

Noch wirbt das „Haus am Kurpark“ in der Driessenstraße neben dem Hotel Villa Lago – und damit unweit der Einmündung in die Adrian-Stoop-Straße – mit sieben Ferienwohnungen. Dies dürften künftig deutlich weniger werden. Denn der geplante Ersatzbau mit einem Mehrfamilienhaus und Tiefgarage hat vermutlich nur noch zwei Ferienwohnungen.

Die Vorgeschichte: Das Gebäude aus dem Jahr 1958 „ist in die Jahre gekommen und soll abgebrochen werden“, so Bauamtsleiter Helmut Köckeis vor dem Bauausschuss vergangene Woche. Einst wurde das mehrstöckige Gebäude am Kurpark von Anna und Johann Wagner als Hotel garni erbaut. „Mitte der 70er Jahre orientierte man sich neu und baute als einer der ersten Herbergsbetriebe in Bad Wiessee das Hotel in großzügige Ferienwohnungen um“, kann man der Homepage der Familie Wagner entnehmen.

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„Mittlerweile ist unser familiär geführtes Haus in der dritten Generation und feierte 2008 das 50. Jubiläum“. Das 60. wird es wohl mit dieser touristischen Nutzung nicht mehr erleben. Aus sieben werden in dem „Ersatzbau“ mit ähnlichen Ausmaßen offenbar nur noch zwei Ferienwohnungen. „Der Rest könnte Wohnungen werden“, befand Köckeis.

Bereits vor einem Jahr habe der Wiesseer Bauausschuss vor Ort das Objekt in Augenschein genommen. Damals waren die Ratsmitglieder der Ansicht, dass es sinnvoller sei, auch das rückwärtige Gebäude in eine Gesamtplanung mit einzubeziehen, da die Erstellung einer Tiefgarage mögliche Auswirkungen haben könnte, „die man jetzt nicht abschätzen kann“, erklärte Köckeis. Doch der Eigentümer des längs zum Vorderhaus stehenden niedrigeren Gebäudes zog nicht mit. Er war gegen einen Neubau für sein ähnliches altes Haus.

„Mächtiger“ Ersatzbau

Der „Ersatzbau“ für das „Haus am Kurpark“ soll mit drei Etagen und einem Dachgeschoß knapp zehn Meter hoch werden. „Das ist total hoch, keine Frage“, so Köckeis. Doch die umliegenden Referenzhäuser sind teils noch höher. „Mit welcher Begründung sagt man, alle anderen ja, aber du nicht“, stellte der Bauamtschef zur Diskussion.

„Das Gebäude mit seiner gewissen Mächtigkeit besteht sein einigen Jahrzehnten. Er habe damit kein Problem“, beschied Robert Huber (SPD), „wenn ein Gebäude mit etwa gleichen Dimensionen dort wieder entsteht“. Entscheidend für ihn sei auch die Nutzung des Gebäudes.

Wenn hier jemand Ferienwohnungen im Interesse des Ortes einbringt, werde ich dem Antrag auf Vorbescheid zustimmen.

Auch Florian Sareiter (CSU) ging es „um die Nutzung mit zwei Ferienwohnungen“. Für CSU-Fraktionssprecher Kurt Sareiter (CSU) ist es „fast ein lupenreiner Ersatzbau“. Diese beiden Ferienwohnungen sollen in etwa eine Größe von je 60 Quadratmetern aufweisen, so der Beschlussvorschlag vor den Bauausschuss, der einstimmig angenommen wurde. Vorsichtshalber fügte Köckeis noch hinzu:

Meine Zahl von 60 Quadratmetern muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Vielleicht brauche man für eine komfortable Ferienwohnung auch mehr oder weniger Quadratmeter. „Die Nutzung für den Fremdenverkehr muss aber durch eine Dienstbarkeit gesichert werden“, ließ Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) dem Bauwerber ins Stammbuch schreiben.

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