Wintersport-Elite pilgert ins Tal

In Rottach-Egern wird der Blick von Experten auf den Wintertourismus gerichtet. Ein Wirtschaftsfaktor, der für die Region unentbehrlich sei. Und das, obwohl der Markt laut Tourismusverband gesättigt ist. Man wagt es trotzdem.

Der Wintersport soll wieder mehr in den Fokus gerückt werden. / Foto ATS: Skigebiet Sudelfeld

Vom 9. Bis 10. November trifft sich im Rottacher Seeforum die einstige Elite des Wintersports. Während die aktiven Renn- und Langläufer zu diesem Zeitpunkt bereits wieder in den Gletscherregionen beim Training sind, können sich die Teilnehmer der Veranstaltung sowie insgesamt 20 Expertenrunden und Vorträge sehen lassen.

Ob es ehemalige Skistars wie Verena Bentele, Christian Neureuther, Rosi Mittermaier, Markus Wasmeier oder Martina Ertl-Renz sind oder Wissenschaftler, Unternehmer und Experten aus den Bereichen Tourismus, Wintersport, Politik und Medien, sie alle vereint die Frage: „Wie sieht der Wintersport im Jahr 2037 aus, und womit beginnen wir sofort?“.

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Wintersport in den Fokus rücken

Initiatoren sind der Deutsche Skiverband (DSV), der Deutsche Skilehrerverband (DSLV) und der Snowboard Verband Deutschland (SVD). Sie haben sich im Winter 2014 vereint und bereits im November 2015 den ersten Wintersport-Kongress abgehalten. Damals wie heute sehe sich die „Alpenregion Tegernsee Schliersee“ (ATS) als „Nabel des Wintersports“, so Vorstand Harald Gmeiner, deshalb stehe er als Gastgeber gerne zur Verfügung.

Der Tegernsee stehe schon lange traditionell für den Wintersport, meinte bei der heutigen Pressekonferenz auch Christian Kausch, Geschäftsführer der TTT.

Am Tegernsee haben nicht nur Einheimische sondern auch Münchner das Skifahren gelernt.

v.l.: Christian Kausch (TTT), Thomas Ammer (TOC Agentur) und Harald Gmeiner (ATS) bei der Präsentation des “Wintersport-Kongresses”.

Zudem gebe es am Wallberg die längste Rodelbahn Deutschlands. Der Kongress solle demonstrieren, dass man hinter dieser „hochwertigen Veranstaltung“ und dem Wintersport stehe. Dafür sei man in der Region vom Sudelfeld bis Tegernsee sehr gut aufgestellt. Es gebe in Oberbayern kaum eine solche Dichte an Skigebieten, meinte Gmeiner. Gemeinder stellt klar:

Einen Skizirkus wie in Ischgl können und wollen wir nicht erreichen. Unsere Kampagne lautet: Wir fahren Dahoam.

Nicht so sehr der Alpinsport stehe hierzulande im Vordergrund, sondern die Vielfalt; ob Rodeln, Schneeschuhwandern, Skitouren, Langlaufen, Winterwandern oder der Eislauf. Für Kausch steht neben den Kinderschischulen auch der Wettkampf am Sonnenbichl von Bad Wiessee im Focus. Dort werde es wieder einen Europacup geben.

“Der Sommer allein reicht nicht”

Gmeiner sieht die Bedeutung des Winters als 2. Saison für die Gastgeber, wenn auch 60 bis 70 Prozent der Gäste im Sommer kämen. Deshalb gelte es, den Sport im Winter auszubauen, dass auch in der kalten Jahreszeit die Wertschöpfung hoch bleibe. „Denn nur vom Sommer kann heute keiner mehr leben“. Dies würde man spiegelbildlich auch in den österreichischen Destinationen sehen, „dass der Winter allein nicht mehr reicht“.

Thomas Ammer, als Veranstalter der TOC Agentur für Kommunikation, will „mehr Menschen für den Wintersport begeistern“. Dafür sei ein Netzwerk mit mehr als 150 Partnern aus der Wintersport-Branche initiiert worden, um dem Wintersport „eine gesellschaftliche Lobby zu geben“. Denn die Wintersportverbände wissen, so Ammer, „dass der Leistungssport nur funktioniert, wenn die Basis dafür im Breitensport gelegt wird“.

Dies funktioniere aber nur, wenn man wisse, welches Potential der Wintersport auch in Zeiten des Klimawandels habe. Die „Keimzelle“ als „Nabel des Wintersports“ sei dafür in zwei Wochen Rottach-Egern. Die Veranstalter hoffen, dass bis dahin die Berge verschneit sind, damit sich winterliche Gefühle einstellen.

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