Wie die Regierung von Oberbayern heute mitteilt, sind allein am vergangenen Sonntag rund 7.100 Asylsuchende am Münchner Hauptbahnhof angekommen. Seither sind die Ankuftszahlen zwar zurückgegangen, der Flüchtlingsstrom reißt allerdings nicht ganz ab. 6.300 von Ihnen wurden mit Hilfe des sogenannten Königssteiner Schlüssels per Bus und Bahn in Bayern und andere Bundesländer weitergeleitet.
Dieser Zustrom macht sich mittlerweile auch im Landkreis Miesbach bemerkbar. So habe sich die Anzahl der aus den Erstaufnahmeeinrichtungen weitergeleiteten Asylbewerbern innerhalb von nur vier Wochen um 25 Prozent erhöht. Kamen Mitte August wöchentlich noch etwa 23 Flüchtlinge in den Landkreis, sind es derzeit 29. Wie Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamtes Miesbach, auf Nachfrage der Tegernseer Stimme bestätigt, nimmt der Kreis damit 2,2{0df041b544200f98e0403f5bfaff217e8ddb0fa5a49c3e35acc6e6a32ff09f63} der Oberbayerischen Flüchtlinge auf und verteilt sie gemäß der Einwohnerzahl der Städte und Gemeinden weiter.
Traglufthallen sollen Kapazitäten schaffen
Die Gemeinden Rottach-Egern und Holzkirchen (am Moarhölzl) planen derweil die Errichtung sogenannter Traglufthallen als Notunterkünfte. Am Abend beschäftigt sich der Gemeinderat Rottach-Egerns mit der Thematik. Vorteil dieser Art der Unterbringung ist die relativ große Kapazität von gut 300 Personen und der verhältnismäßig unkomplizierte und kostengünstige Auf- und vor allem Abbau.
Die Kosten für die Hallen übernimmt der Freistaat Bayern indem er dem Landkreis die Kosten für Pacht der Grundstücke und Miete der Hallen ersetzt. Ziel ist es vor allem die Turnhallen des Landkreises nach dem Ende der Sommerferien schnell wieder zu räumen und für den Schul- bzw. Vereinssport freihalten zu können. Bis das jedoch erreicht ist, wird noch einige Zeit ins Land gehen.
Das Landratsamt möchte sich auf Nachfrage der Tegernseer Stimme auf keinen konkreten Termin festlegen, wann beispielsweise die Tegernseer Turnhalle geräumt werden soll. Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn rechnet jedoch „frühestens nach den nächsten Osterferien“ mit einer Rückkehr zum gewohnten Betrieb.
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