Engagement für Emanzipation: Das sind die Gewinner des Bayerischen Integrationspreis 2024 …
Seit 2012 wird der Bayerische Integrationspreis jedes Jahr an Personen, Vereine, Institutionen, Projekte oder Initiativen verliehen, die sich besonders für die Integration von Zugewanderten in unserer Gesellschaft einsetzen. Neben Wertschätzung für gesellschaftliches Engagement soll der Preis diese wichtigen Projekte sichtbar machen. Jedes Jahr steht dabei unter einem eigenen Motto: Heuer drehte sich alles um “Integration – Frauen im Fokus”.
Frauen spielen im Integrationsprozess eine wichtige Rolle; besonders Mütter sind Vorbilder und Wegbereiter für ihre Kinder, so die Veranstalter. Damit die Integration gelinge, müssten Frauen die Chance erhalten, sich im gesellschaftlichen Alltag einzubringen und ihre Interessen eigenständig zu vertreten. Auch die Möglichkeit, einem Job nachzugehen, sei integral. Denn: Ein eigenes Einkommen sichere Unabhängigkeit.
Dieses Jahr flatterten 93 Bewerbungen auf die Schreibtische der unabhängigen Jury. Auf die drei Podestplätze wurden dieses Jahr vier Projekte gewählt. Insgesamt gibt es für die Gewinnerinnen dieses Jahr ein Preisgeld über 11.000 Euro. Die Preise wurden am Montag von Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann und dem bayerischen Integrationsbeauftragten Karl Straub überreicht.
1. Preis: Gehörlos, weiblich, neu in München – ein Projekt zur Information und Stärkung tauber geflüchteter Frauen
Der Gehörlosenverband München und Umland e. V. (GMU) freut sich über den ersten Platz: Dazu gibt es 4.000 Euro. Ihr Projekt besteht seit August 2022 und bietet gehörlosen Frauen aus Deutschland und der Ukraine Vorträge, Workshops und Möglichkeiten zur Begegnung. Wegen der doppelten Sprachbarriere sind gehörlose Geflüchtete besonders auf Unterstützung angewiesen. Der GMU hilft geflüchteten Frauen, sich in die Gemeinschaft der Gehörlosen zu integrieren. Neben individueller Beratung bietet der Verein auch Austauschmöglichkeiten in deutscher und ukrainischer Gebärdensprache an.
2. Preis: Internationales Frauen- und Mädchenzentrum Nürnberg
Das Internationale Frauen- und Mädchenzentrum e. V. (IFMZ) besteht seit über 40 Jahren im Nürnberger Stadtteil Gostenhof. Für den zweiten Platz erhält der Verein 3.000 Euro. Das IFMZ berät Frauen, Kinder und Jugendliche aus allen Kulturen. In ihrem Angebot finden sich offene Treffs, Kurse, Hilfe bei Bewerbungen und Integrations- und Konversationskurse. Traditionelle Rollenbilder sollen durchbrochen und bisher versteckte Ressourcen zur Selbstbestimmung sowie Handlungsfähigkeit aktiviert werden.
3. Preis: MumM! Mentorinnen unterstützen motivierte Migrantinnen
Die IN VIA Bayern e. V. vom Katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit holt sich einen von zwei dritten Plätzen und ein Preisgeld über 2.000 Euro. Ihr Projekt “MumM!” startete Anfang 2023 und fördert die Integration in den Arbeitsmarkt von qualifizierten Migrantinnen. Das Programm hat zwei Phasen. In Workshops geht es um Themen wie Arbeitskultur, Bewerbungsverfahren, Training für Vorstellungsgespräche und Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Anschließend bekommt jede Teilnehmerin eine Mentorin. Die hilft ihrer Mentee mit “Insider”-Wissen, Tipps und auch mit dem Start eines ersten beruflichen Netzwerkes dank ihrer eigenen Kontakte.
3. Preis: Frauen stärken – Frauenpower
Der zweite 3. Platz geht an das Freiwilligen-Zentrum Augsburg. Dafür gibt es ebenfalls 2.000 Euro Preisgeld. Mit ihrem Projekt “Frauen stärken – Frauenpower” ermutigt das Zentrum seit 2019 Frauen, sich die eigenen Stärken bewusst zu machen, weiterzuentwickeln und beruflich zu nutzen. Das Projekt besteht aus zehn Workshop-Modulen in denen Frauen ihre Sprachkenntnisse erweitern, frühere Kompetenzen wiederentdecken und ausbauen.
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