Was man sicher kriegt: Catering von Tom´s Café und irgendwie einen Sitzplatz, auch wenn Stühle in eine Ecke gequetscht werden müssen. Die Überraschungskiste auf der Bühne füllt sich durch Mundpropaganda und die Internet-Präsenz der Bürgerstiftung, aktuell bereits zum fünften Mal.
Vorher Anschauen und Testen der Auftritte ist nicht. Organisator Karl Mehl, evangelischer Pfarrer und Pianist, muss in seinen Moderationen deutlich improvisieren. KUSH um den Mitterdarchinger Markus Swoboda war allerdings schon bei der ersten Offenen Bühne dabei. Mit solidem Garagen-Folk aus eigener Feder unterhielten die die Besucher im voll besetzten Saal. Der Sound ist ausbaufähig, aber mit jedem Auftritt gibt es eben mehr Bühnenpraxis.
Schlimmer geht immer
Der Memminger Roland Sattelberger, Bauchredner mit „Franz, dem Türsteher“ nutzte die Holzkirchner Plattform „als Vorübung für den Fasching“. Wenn nur wenige Gags zünden und die Fäkalien überhand nehmen, machen sich jedoch auch bei wohlgesonnenen Zuschauern die ersten Fluchtgedanken breit.
Doch schlimmer geht immer. Die Erfurterin Annika Münchgesang – nach nur einem Auftritt 2011 grandios aus Dieter Bohlens Supertalent-Show geflogen – stellte sich mit entwaffnender Selbstsicherheit vor das Holzkirchner Publikum. Das zeigte Durchhaltevermögen, trotz betretener Gesichter und einer großen Wolke Fremdscham. Drei Eigenkompositionen von jemandem, der nicht singen kann und dann auch noch höfliches Klatschen!
Tobender Applaus
Dafür gab es in der zweiten Hälfte die wohlverdienten Zuckerl. Der Bernrieder Alexander Steinberger, alias Mystic Zodiac, zeigte Zauberei vom Feinsten. Tuch- und Seiltricks, dazu charmante und witzige Moderationen. Schließlich schwebte sogar noch ein Tisch. Tobender Applaus und zwei Zugaben!
Ebenso absolute Profis, diesmal in Sachen Theater: Anke und Thomas Stumpp. Sie stellten Ihr Maskenstück „Bühnenfleiß“ vor, garniert mit einer klasse Nummer für Akkordeon und Percussion auf dem Werkzeugkasten.
Dass es auch grandiose Pop-Stimmen gibt, zeigte die 19-jährige Ludivine Widmoser-Aubry. Derzeit steht sie mit ihren melancholischen Liedern im Finale des internationalen Europop-Contests.
Wow-Effekte wie diese machen den Charme des Formats aus. Die Fortsetzung der Überraschungsveranstaltung soll im nächsten Jahr folgen.
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