Frischeküche auf dem Vormarsch

Rote Zahlen und Missstände im Unternehmen brachten die Holzkirchner Frischeküche in den letzten zwei Jahren immer wieder in die Schlagzeilen. Der neue Chef sollte “den Laden auf Vordermann” bringen. Und nun zeigt sich: die Veränderungen haben offenbar gegriffen – auch wenn das große Ziel noch in weiter Ferne liegt.

Die Frischeküche in Holzkirchen / Archivbild

Angesichts des jährlichen Defizits der Holzkirchner Frischeküche, das Landkreis und Gemeinde tragen, sollte sich im vergangenen Jahr in dem Kommunalunternehmen (KU) etwas ändern. Wolfgang Salewski ist dafür seit Mai vergangenen Jahres als weiterer Vorstand, neben Eva Maria Schmitz, eingestellt und hatte die Aufgabe der Großküche in die schwarzen Zahlen zu führen.

Dabei berichtete Salewski bei seinem “Antrittsbesuch” vor dem Holzkirchner Gemeinderat im vergangenen Jahr von “katastrophalen Zuständen” in dem Unternehmen. Die gesamte Technik sei unzureichend gewesen, die Organisation “banal” und die Ergonomie deutlich verbesserungswürdig. Eine Kritik an den vorgefundenen Missständen wolle er jedoch nicht üben, denn das bringe niemanden weiter. “Ich sehe aber Chancen für Veränderungen”, so Salewski im Oktober 2016.

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2.000 Essen pro Tag als großes Ziel

Mit den, so Salewski, “sehr guten und engagierten Mitarbeiter” wolle er die Mängel in den Griff bekommen. Und das Unternehmen scheint auf dem richtigen Weg, wenn man sich die aktuellen Zahlen anschaut. Zwar lieferte die Frischeküche bereits im Herbst rund 800 Essen pro Tag aus. Doch das konnte bis Ende des Jahres nochmal gesteigert werden. Am Ende blieb ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr, wie Frischeküche-Vorstand Eva-Maria Schmitz erklärt.

Es gab Tage, an denen fast 1.000 Essen pro Tag erreicht wurden. Auch die Geschäftszahlen haben sich deutlich verbessert. Der Gesamtumsatz stieg um 35 Prozent zum Vorjahr auf 585.000 Euro. Das ist ein wichtiger und deutlicher Schritt zur erfolgreichen Restrukturierung des Kommunalunternehmens.

Dabei, so Schmitz weiter, seien die Ausgaben in der Produktion langsamer gewachsen als die Erlöse. Und auch die Verwaltungskosten konnten deutlich gesenkt werden. Es dürfte aber noch ein Jahr dauern, um operativ schwarze Zahlen zu erwirtschaften. Spätestens in fünf Jahren soll dann auch das selbstgesteckte Ziel von 2.000 Essen pro Tag erreicht werden. Dabei seien mit dem neuen Küchenchef Stefano Chiari samt Team jetzt alle personellen Voraussetzungen geschaffen, damit sich die Frischeküche erfolgreich weiter entwickeln kann.

Und so wie die Zahlen aussehen, ist eine wirtschaftlich stabile Lage möglich. Die operativen Verluste, mit ein großes Problem in der Vergangenheit, haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent reduziert. Und das schafft den Rahmen dafür, dass die Mitarbeiter sich darauf konzentrieren können, worum es bei dem Kommunalunternehmen von Anfang an gehen sollte: gutes und gesundes Essen herzustellen und anzubieten.

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