Neue Chefs für Frischeküche

Die Holzkirchner Frischeküche galt lange als “Problemkind” der Marktgemeinde. Das Unternehmen schrieb rote Zahlen und dann schmiss auch noch der Chefkoch hin. Doch es hat sich einiges getan. Jetzt verabschieden sich die beiden Vorstände.

Die Mitarbeiter der Frischeküche. Mit auf dem Bild die zukünftigen Vorstände Barbara Schömig (2. v. li.) und Stefano Chiari (Mi.). / Quelle: Frischeküche

Das Konzept ist überzeugend: Die Kinder und Jugendlichen sollen mit frischen, gesunden und schmackhaften Speisen versorgt werden. Die Nahrungsmittel kommen, wenn möglich, aus der Region und entsprechen den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Auf Abwechslung wird besonderer Wert gelegt. Langweile im Speiseplan kommt mit der Frischeküche nicht auf.

„Wir kochen für Kinder“

,lautet das Motto des Unternehmens. Deshalb kommen auch die typischen Lieblingsspeisen der Kinder – Spaghetti, Pizza und Mehlspeisen – nicht zu kurz. Aber auch hier gilt: Alle Speisen, Soßen und Dressings werden selbst hergestellt. Nichts kommt fertig aus der Dose. So garantiert die Frischeküche, dass keine Konservierungs- und Farbstoffe und kein Glutamat ins Essen gelangen.

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Eine der drei Menülinien ist sogar allergenfrei gekocht, die beiden anderen sind Vollwertkost und vegetarisch. „Gutes und gesundes Essen“, darauf legt Barbara Schömig als „Ökotrophologin“, wie der offizielle Titel der Haushalts- und Ernährungswissenschaftlerin lautet, besonderen Wert. Sie ist zusammen mit dem Küchenchef Stefano Chiari für die Qualität der Speisen verantwortlich.

Gutes und gesundes Essen

Zunächst sah es allerdings nicht so gut aus. Die Frischeküche schrieb rote Zahlen, der Chefkoch schmiss hin. Deshalb berief der Verwaltungsrat, dessen Vorsitzender der Holzkirchner Bürgermeister Olaf von Löwis ist, im Mai 2016 den Wirtschaftsfachmann Wolfgang Salewski zusätzlich in den Vorstand. Seine kritische Analyse war die Grundlage für einen kompletten Umbau der Betriebs- und Arbeitsabläufe. Neue Kochvollautomaten und größere Kühlhäuser wurden angeschafft, die Produktionsfläche um 93 Prozent erweitert. Insgesamt 340.000 Euro wurden investiert.

Die Köche der Frischeküche bei der Arbeit. / Quelle: Frischeküche

Bei der gleichen Zahl von Mitarbeitern konnte auf diese Weise die Kapazität von 750 auf nun 1900 Essen pro Tag erhöht werden. Täglich werden derzeit etwa 950 Essen an 19 Einrichtungen im Raum zwischen Otterfing, Reichersbeuern und Gmund ausgeliefert. Und auch am Umsatz lässt sich der Erfolg ablesen. Wurden im ersten Quartal 2016 noch 125.000 Euro erzielt, sind es im Vergleichsquartal 2017 bereits 210.000 Euro.

Eva-Maria Schmitz, Vorstand des Kommunalunternehmens, setzt auf den Erfolg des Konzepts und ist überzeugt, dass die Frischeküche ab 2018 vor Abzug von Zinsen und Abschreibungen schwarze Zahlen schreibt. Ab 2020 rechnet sie insgesamt mit einem guten Plus.

Die Lotsen gehen von Bord

Die Zahlen also stimmen, das Betriebsgebäude ist optimiert, neue Lieferwägen mit Hebebühnen für die schweren Thermoboxen, in denen das mindestens 65 Grad warme Essen – Kaltspeisen mit höchstens 7,5 Grad – angeliefert wird, sind angeschafft. Auch die neu gestaltete Webseite ist freigeschaltet. Sogar ein weiteres Standbein wurde geschaffen: der Frische Kiosk. Am Gymnasium in Holzkirchen versorgt er die Schüler in den Pausenzeiten mit gesunden Snacks. Noch ist es ein mobiler Kioskwagen. Ab dem Schuljahr 2017/18 soll er als fester Kiosk etabliert werden.

Wenn Eva-Maria Schmitz und Wolfgang Salewski zum 31. Juli aus dem Unternehmen ausscheiden, können sie zufrieden auf das Erreichte zurückblicken. An ihrer Stelle sind Barbara Schömig und Stefano Chiari in den Vorstand berufen. Schmitz kehrt auf ihre Stelle in der Standortförderung der Marktgemeinde Holzkirchen zurück, von der sie für die Leitung der Frischeküche abberufen worden war, und auch um die Zukunft von Professor Salewski wird man sich keine Sorgen machen müssen.

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