“Für die Jugend muss mehr getan werden”

Nach dem überraschenden Austritt der Ernst-Brüder aus dem Gemeinderat, folgen zwei neue Räte aus den Reihen der Freien Wähler Gemeinschaft: Landwirtin Martina Unverdorben und Informatiker Erdal Karli. Im Interview sprechen die Beiden über Geothermie, Familie und ihre Ziele für Holzkirchen.

Vereidigung der beiden neuen Gemeinderatsmitglieder
Die Vereidigung der beiden neuen Gemeinderatsmitglieder Martina Unverdorben und Erdal Karli. / FWG

Sie sind die Neuen im Bunde: Martina Unverdorben und Erdal Karli. Seit kurzem nehmen die Beiden die Plätze der Ernst-Brüder im Holzkirchner Gemeinderat ein. In einem Interview sprechen die Freien Wähler über ihre Sicht der Dinge.

Holzkirchner Stimme: Grüß Euch! Vorweg: Wer seit Ihr und woher kommt Ihr?

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Unverdorben: Ich bin die Martina und von Beruf Landwirtin in der Nähe von Föching. Ich habe vier Kinder und sechs Enkel. Bei uns zu Hause ist also immer was los.

Karli: Ich bin der Erdal, habe drei Söhne und wohne in Kleinhartpenning. Von Beruf bin ich Systemadministrator für Datenbanken. Ursprünglich stamme ich aus der Türkei, aber von Herzen bin ich Bayer.

Holzkirchner Stimme: Was verschlägt Euch in die Politik?

Unverdorben: Der Wandel der letzten fünf Jahre. Es geht immer mehr um den Industriestandort Holzkirchen. Mir sind die Menschen wichtig, und für die möchte ich mich einsetzten. Persönlich stehe ich zu meinen Werten: Ehrlichkeit und Loyalität.

Karli: Ich war immer der typische Nörgler. Dann dachte ich mir irgendwann, dass ich nicht nur lästern sollte, sondern auch etwas machen. Jetzt möchte ich schauen, ob ich etwas bewirken kann.

Holzkirchner Stimme: Eure Vorgänger haben ihr Mandat aufgrund der Entscheidung in Sachen Geothermie niedergelegt. Wie ist Euer Standpunkt zu dem Projekt der Gemeinde?

Unverdorben: Grundsätzlich sage ich ja zur Geothermie – aber alles zu seiner Zeit. Ich meine wir hätten abwarten sollen – man muss schon das Geld dazu haben.

Karli: Ich hätte die Geothermie auch ganz klar abgelehnt. Das Risiko ist im Verhältnis zum Mehrwert einfach zu groß. Die Chancen auf einen Misserfolg stehen bei 20 Prozent. Würde jemand mit dem Auto nach Berlin fahren und man würde ihm sagen, dass die Bremsen zu 20 Prozent Wahrscheinlichkeit versagen, würde niemand in das Auto einsteigen. So aber in die Geothermie: Wir steigen in dieses Auto. Ich finde einfach es sollte bei einer derartigen Versagenswahrscheinlichkeit nicht mit dem Geld anderer Leute spekuliert werden.

Holzkirchner Stimme: Was ist euch persönlich wichtig?

Unverdorben:Es Interessiert sich kaum noch jemand für die Bürger. Ich möchte mich dafür einsetzten, dass die Leute wieder zu Wort kommen. Dabei sind mir vor allem auch die Interessen der älteren Mitbürger und der Kinder wichtig. Außerdem finde ich es schade, dass wegen dem neuen großen Kindergarten einige kleinere Einrichtungen zumachen müssen.

Karli: Mich interessiert Holzkirchen als Wohnort. Ich möchte, dass die Gemeinde für Bewohner wieder interessant wird und da sehe ich einige Mängel. Es fehlt an Einheimischen-Projekten und ausreichender Jugendarbeit. Die Kinder brauchen Beschäftigung. Interessant war hier ein Brainstorming das ich mit meinen Kindern und einigen Nachbarskindern hatte. Hier wurde deutlich, dass sich die Jugendlichen einiges Wünschen. Egal ob Freibad, Kletterhalle oder Disko – für die Jugend gibt es einfach zu wenig.

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