Mehr Sicherheit für die Schwächsten

„Ein Wunder, dass dort noch nichts passiert ist“, hieß es gestern Abend im Kreuther Gemeinderat. Thema war ein fehlender Bürgersteig in Scharling. Es bestehe dort dringender Handlungsbedarf – vor allem wegen der Kinder.

Für die Kreuther Fußgänger soll ab dem Jugendheim ein neuer Gehweg entstehen.
Für die Kreuther Fußgänger soll ab dem Jugendheim ein neuer Gehweg entstehen.

„Bei einer Bürgerbefragung kam der Anstoß, einen durchgehenden Bürgersteig in Scharling zu bauen“, erklärte Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider gleich zu Beginn der gestrigen Gemeinderatssitzung. Die Gemeinde habe deshalb Straßenbauplaner Weisser beauftragt, die möglichen Optionen zu prüfen: „Er hat damals auch die Ortsdurchfahrt geplant und ist ein gern gefragter Fachmann seitens der Gemeinde“, so Bierschneider.

Weisser sieht im Ortsteil Scharling ebenfalls einen dringenden Handlungsbedarf. „Da sich dort das Jugendheim befindet und deshalb immer wieder Jugendgruppen unterwegs sind, ist es nicht ganz ungefährlich.“ Er habe sich ein Bild vor Ort gemacht und plädierte bei der gestrigen Sitzung für einen Gehweg:

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Alles was für Fußgänger, also die schwächsten Verkehrsteilnehmer, dienlich ist, sollte gemacht werden.

Den ersten Plänen nach soll deshalb links vom Ausgang des Jugendheimes eine Grüninsel geschaffen werden, „damit die Fußgänger gleich auf den neuen Gehweg ausweichen müssen.“ Zwar habe er beide Straßenseiten geprüft, jedoch sei die Ostseite für einen Gehweg geeigneter. „Auf der westlichen Seite wären Straßenerweiterungen und Flächenerwerb nötig – das kostet.“

Da es die Gemeinde jedoch so günstig wie möglich halten will, war Weisser der Meinung, „ein Gehweg an der östlichen Seite bis zum Bushäusel ist die bessere Option.“ Dort sollen die Fußgänger dann über einen Zebrastreifen auf die andere Seite gelangen, wo der Gehweg bis zur Bundesstraße fortgeführt wird.

Bürgersteig ist eine Kostenfrage

Auch einen Kostenvoranschlag hatte Weisser mit im Gepäck. So soll der Gehweg mit Hilfe von Straßenmarkierungen, nicht mit einem Bordstein geschaffen werden. „Die Markierung ist zwar nicht optimal, kostet aber nur 100.000 Euro und dennoch wäre weitaus mehr Sicherheit für die Fußgänger gewährleistet.“ Ein Bürgersteig koste mindestens das Doppelte.

Der mögliche Gehweg soll über eine Strecke von knapp 500 Meter verlaufen und eine Breite von 1,50 Meter haben. Zwar wird dieser an manchen Stellen durch Hecken, Bäume oder Ähnliches etwas enger, doch Platz für die Fußgänger sei genug. „Eine 100-Prozentige Sicherheit gibt es allerdings nie“, stellte Weisser klar.

Prioritäten setzen

Der Kreuther Gemeinderat war sich einig: Es muss was getan werden. „Kinder laufen da teilweise orientierungslos umher, weil sie gar nicht wissen, wo sie lang gehen sollen.“ Man müsse das auf die Prioritätenliste setzen – ob mit Straßenmarkierung oder doch mit Bürgersteig. Bierschneider war der gleichen Meinung:

Wir sollten diese Maßnahme auf alle Fälle weiter verfolgen und schauen, ob wir das Ganze schon im Haushaltsplan 2017 unterbringen.

Je nach der finanziellen Situation könne man dann entscheiden, ob nicht doch die teurere Variante mit dem Bürgersteig möglich wäre. Der Gemeinderat war sich außerdem einig, dass die Lücke zwischen dem Jugendheim und der Hirschbergstraße ebenfalls geschlossen werden sollte. „An der Hirschbergstraße gibt es ja schon einen Bürgersteig – auf die 50 Meter bis zum Jugendheim kommt es kostentechnisch dann auch nicht mehr an.“

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