Schülerrat an der Realschule:
Für mehr Mitbestimmung: Die Realschule Tegernseer Tal gründet Schülerrat

20 Schülerinnen und Schüler der Realschule Tegernseer Tal sind jetzt der neue Schülerrat der Realschule Tegernseer Tal. Für die erste Sitzung durfte der neue Rat ins Gmunder Rathaus …

Die gewählten Schülerinnen- und Schülervertreter bei der Sitzung im Ratssaal, hinten links Tobias Schreiner (Schulleiter), Marina Ederer (Lehrerin Politik und Gesellschaft), hinten rechts Alfons Besel, Bürgermeister. / Foto: Realschule Tegernseer Tal

Sie wollen Demokratie leben, politische Bildung fördern und ihre Schule mitgestalten: 20 Schülerinnen und Schüler haben sich an der Realschule Tegernseer Tal zu einem Schülerrat zusammengeschlossen. Alle Jahrgänge durften je zwei Sprecherinnen oder Sprecher wählen. Auch besonders engagierte Gruppen wie die Schulsanitäter, die Medientutoren oder die Umwelt-AG entsandten Vertreter in den Rat. Drei der Jugendlichen bilden das Präsidium.

Für die erste Sitzung des neuen Schülerrates überließ die Gemeinde Gmund den Sitzungssaal im Rathaus. Bürgermeister Alfons Besel begrüßte die engagierten Schülerinnen und Schüler: “Ich freue mich riesig, dass der Schülerrat heute bei uns im Rathaus zu Gast ist; ihr lebt Basisdemokratie und was für ein Ort wäre dafür besser geeignet als unser Sitzungssaal?” Besel erklärt weiter: “Auch im Gemeinderat wird basisdemokratisch gearbeitet, die Argumente zählen, der gegenseitige Respekt ist wichtig uns so wird das bei euch auch sein!”

Die Sitzung im Gmunder Rathaus wurde von Clara Scharpmann und zwei ihrer Mitschüler geleitet. Clara vertritt die 9. Klasse im Schülerrat. Ihre Devise:

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Ich möchte erreichen, dass wir als große Schulfamilie noch enger zusammenwachsen. Dass ich von allen ins Präsidium gewählt wurde, ist für mich auch eine Ehre und ich möchte gerne als Ansprechperson für meine Mitschüler da sein.

Ich möchte erreichen, dass wir als große Schulfamilie noch enger zusammenwachsen. Dass ich von allen ins Präsidium gewählt wurde, ist für mich auch eine Ehre und ich möchte gerne als Ansprechperson für meine Mitschüler da sein.

Ganz alleine sind die Schülerinnen und Schüler dabei nicht. Die Verbindungslehrer Eva Beetz und Martina Ederer, die an der Realschule “Politik und Gesellschaft” unterrichten, unterstützen den neugewählten Rat. Ederer dazu: “Die Demokratie ist ein hohes Gut und doch steht sie im Moment unter Druck, und Teile der Gesellschaft stellen sie sogar offen infrage. Mit dem Schülerinnen- und Schülerrat versuchen wir, einen Beitrag zu leisten, dass die Jugendlichen den Wert der Demokratie noch intensiver wahrnehmen und schätzen lernen.”

Beide Lehrerinnen sowie Schulleiter, Tobias Schreiner, sind bei den Sitzungen anwesend. Sie melden sich aber nur zu Wort, wenn sie von der Sitzungsleitung dazu aufgefordert werden. Fast wie in der Schule – nur mit verkehrten Rollen.

Zwei Stunden tagte der Rat bei der ersten Sitzung in der Gemeinde. Es wurde über Veränderungen bei den Pausenbereichen diskutiert, die Verpflegung in der Mensa kam zur Sprache und auch einige schulische Aktivitäten gingen in die Planung. Sebastian von Preysing ist Schülersprecher und Teil des Präsidiums; er erzählt aus der Sitzung: “Wir hatten sehr gute Diskussionen, in die sich alle eingebracht haben und ich glaube, dass wir auch gute Beschlüsse gefasst haben.” Jetzt geht es darum, die Beschlüsse auch umzusetzen. Schreiner betont:

Im Schülerinnen- und Schülerrat kommt die demokratisch legitimierte Meinung der gesamten Schülerschaft zum Ausdruck; deshalb haben diese Beschlüsse für uns eine hohe Bedeutung.

Im Schülerinnen- und Schülerrat kommt die demokratisch legitimierte Meinung der gesamten Schülerschaft zum Ausdruck; deshalb haben diese Beschlüsse für uns eine hohe Bedeutung.

Wo das leicht möglich ist – beispielsweise bei Pausenregelungen – will die Schule die Beschlüsse direkt umsetzen. Wo es komplizierter ist, werden Beschlüsse des Rats in die schulischen Gremien oder in Gespräche mit dem Sachträger eingebracht. So versucht die Schule, sich dem Beschluss möglichst weit zu nähern. “So lernen die Schülerinnen und Schüler einerseits, dass es sich auf jeden Fall etwas bringt, sich demokratisch zu engagieren, um Veränderungen zu erreichen. Andererseits lernen sich aber auch, dass demokratische Prozesse manchmal langwierig sein können, dass es dabei viel mitzubedenken gilt und dass es am Ende oft Kompromisse braucht, damit möglichst viele Entscheidungen mitberücksichtigt sind”, so Schreiner.

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