Für den Ernstfall gerüstet – Wiesseer Feuerwehr und BRK Miesbach planen Rettungszentrum

Links Grund- und Hauptschule, rechts die Container der Übergangs-Realschule, in der Mitte das alte Feuerwehrhaus aus dem Jahre 1935: Kein optimaler Standort für einen Einsatzort

Ergänzung vom 25. März / 18:34 Uhr
“Wir befinden uns im fortgeschrittenen Anfangsstadium von neun Planungsstufen, die das ganze Projekt durchlaufen muss.” so Robert Huber, zweiter Wiesseer Bürgermeister und Leiter der Planungsgruppe für das neue Rettungszentrum gegenüber der Tegernseer Stimme. Zwar habe man sich jetzt für einen Architekten entschieden. Aber die Arbeit fange damit erst richtig an.

Ein Haushamer war dabei der Wunschkandidat der Verantwortlichen. Und der ist es laut Entscheidung eines großen Gremiums bestehend aus BRK und Gemeindeverwaltung auch geworden. Herbert Wagenpfeil zeichnet somit verantwortlich für den 1,6 Millionen Euro teuren Bau, in dem die Freiwillige Feuerwehr und Rotes Kreuz in absehbarer Zukunft untergebracht sein werden. Das Ziel: “Eine Einheit, in direkter Nachbarschaft zur Polizei, die alle Beteiligten zufrieden stellt.”

Die geplante Nutzfläche für das BRK wird bei 700 Quadratmetern liegen. Die Feuerwehr erhält 950. Die weiteren Schritte beinhaltet vor allem die Genehmigungsplanung. Erste Bauarbeiten starten voraussichtlich erst Anfang Oktober.

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Ursprünglicher Artikel vom 27. Januar:
Der schönste Lohn für Feuerwehrler und Rettungskräfte wird es sein, dass die Sicherheit und die Überlebenschancen in Not geratener Menschen entschieden verbessert werden. Darauf freuen sich beide Parteien schon heute. Geplant ist es bereits, das gemeinsame Rettungszentrum, das gleich neben der Wiesseer Polizei-Inspektion entstehen soll. Bisher besteht es als Modell. Der Spatenstich soll voraussichtlich im Herbst erfolgen.

„Wir sind gerade auf der Suche nach einem geeigneten Architekten,“ erzählt Wiessees Vize-Bürgermeister Robert Huber. Wie das Gebäude auf dem rund 3.900 Quadratmeter großen gemeindeeigenen Grundstück architektonisch umgesetzt wird, steht noch nicht genau fest. Jedenfalls „in ortsüblicher Bauweise“, sagt Huber.

Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich grundlegend verändert

Genau wie das jetzige Wiesseer Feuerwehrhaus, das mit seinen rund 75 Jahren langsam ausgedient habe. Nicht mehr den heutigen Standards entspreche das Gebäude laut Kommunalem Feuerwehrverband. Laut Huber sei der Standort direkt neben der Grund-/Haupt- und Übergangsrealschule ebenfalls nicht optimal. Zu gefährlich sei es, wenn schnell ausgerückt werden müsse, denn „da ist doch immer jede Menge los auf der Straße.“

Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich grundlegend verändert in den letzten Jahren. Feuer zu bekämpfen sei nur eine Aufgabe von vielen. Rettungseinsätze auf der Straße, Hochwassereinsätze, Katastrophenschutz, First Responder-Aufgaben stünden laut Huber heute im Vordergrund. Die Feuerwehr sei eine hochtechnische Schnelleinsatzgruppe geworden. Qualifizierte Ausbildung und hohe Einsatzroutine werden immer wichtiger.

„Jetzt bauen wir zusammen“, freut sich der Vizebürgermeister über die Kooperation mit dem Roten Kreuz. Ein Drittel des Gebäudes wollen die Rettungskräfte für ihre Schnelleinsatzgruppe pachten. Auch die Wasserwacht und eine Notarztstation sollen mit hinein. Die räumliche Nähe solle alle Helfer zusammenschweißen und noch schlagkräftiger machen. Wie schnell kann ich ausrücken? Was nehme ich mit? Lebensrettende Sekunden könnten gespart werden, wenn man Tür an Tür arbeiten kann.

“Wir leisten uns keinen Luxus”

Gerade für das Rote Kreuz sei eine „richtige Heimat“ unabdingbar, so BRK-Kreisverbandsleiter Alfred Mittermaier. Bisher seien die Einsatzfahrzeuge im ganzen Tegernseer Tal verstreut, teilweise im Freien. Sechs Garagenstellflächen für die Spezialfahrzeuge seien im neuen Rettungszentrum geplant. Die Schulungs- und Ruheräume will man sich mit den Floriansjüngern teilen. Auch für Jugendarbeit und Weiterbildung für die Bevölkerung – etwa Erste-Hilfe-Kurse – seien Kapazitäten vorhanden.

Das größte Problem sei im Moment noch die Finanzierung, bedauert Mittermaier. „Wir leisten uns keinen Luxus, nur was betriebsnotwendig ist“, sagt er. Er hoffe er auf Unterstützung durch Spenden, denn das Rote Kreuz müsse seinen Anteil von 500.000 Euro „aus eigener Tasche bezahlen“. Die Gemeinde, die ihren Teil mit einer Million veranschlagt hätte, hoffe auf Unterstützung durch den Freistaat Bayern.

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