Gasthof Herzog Maximilian: neue Wirte, alte Kamellen

Im Maximilian in Gmund tut sich etwas: Anfang Januar bekommt das ikonische Wirtshaus neue Chefs. Doch dass es das Wirtshaus überhaupt noch gibt, ist keine Selbstverständlichkeit.

Das Maximilian in vollem Glanz. / Foto: Julia Jäckel

30 Jahre Schönheitsschlaf und zwei Jahre Bauzeit für einen Make-Over der bayerischen Art: In den vergangenen fünf Jahren mauserte sich der Gasthof Herzog Maximilian in Gmund vom Schandfleck zum Hotspot. Maßgeblich verantwortlich dafür? Das Brauhaus Tegernsee sowie die Pächter, Martina und Alois Gartenleitner.

Nun beginnt jedoch ein neuer Abschnitt in der rund 684 Jahre langen Historie des ikonischen Wirtshauses. Wie der Münchner Merkur berichtet, will ab Januar die Rosenheimer Gastro-Familie von Mikusch-Faulwasser das Maximilian übernehmen.

Das denkmalgeschützte Wirtshaus in der Gmunder Ortsmitte hat eine lange Geschichte hinter sich. Immerhin war es einst das erste Haus am Platz. Die Historie reicht urkundlich bis 1339 zurück. Als Max I. Joseph die Tafernwirtschaft im Jahre 1822 ersteigert, ist er bereits der 19. Wirt. Kaum vorzustellen, wie viele Gäste, lustige Gesellschaften und durchzechte Nächte das Gebäude bereits aushalten musste. Auch der russische Kaiser Alexander I. oder Kaiser Franz I. sollen im Haus übernachtet haben. Für den Namen des Gasthofs ist übrigens der “Zithermaxl” – oder Herzog Maximilian in Bayern – verantwortlich.

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Preysing will es loswerden

2008 hätte es der damalige Bürgermeister von Gmund, Georg von Preysing, gerne abreißen lassen. Damals stand das Gebäude bereits jahrelang leer. Ungefähr ein Jahr später kaufte die Gemeinde das Maximilian-Areal auf. Preysings Hoffnung: Das Ding dem Erdboden gleichmachen. Unter den Gmunderinnen und Gmundern fand sich jedoch keine Mehrheit. Ein Investor, der einen Optionsvertrag in Aussicht hatte, hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Lage abzuschätzen. Investieren oder eben nicht?

Helga Wagner sorgt für Diskussionen

Dass es heute noch steht, ist vor allem der Verdienst der grünen Gemeinderätin Helga Wagner, die sich für den Erhalt des Gebäudes in der Öffentlichkeit einsetzte. Sie war bei der Begehung vor Ort und sorgte im Anschluss dafür, dass das Gutachten, dass den Maxi als “unbedingt erhaltenswert” einstufte, Gegenstand öffentlicher Diskussionen wurde.

Ein Förderverein für die Sanierung kam jedoch nie zustande. Erst 2016 kam wieder Bewegung in das Projekt. Lange nachdem das niederländische Unternehmen Ten Brinke das Maximilian-Areal von der Gemeinde gekauft hat; im Jahr 2012. Dann wurde der Gasthof an das Brauhaus Tegernsee weiterverkauft und die Sanierung konnte starten. Im September 2017 fand schließlich das erste Event im Gasthof statt – damals noch im Rohbau. Im Frühjahr 2018 öffnete es offiziell.

Über das heutige Maximilian sagt Helga Wagner: “Schön, dass er jetzt so da steht! Immer wieder wunderbar zu sehen, wie schön er innen, wie auch außen geworden ist.” Gleichzeitig betont die ehemalige Gemeinderätin: “Schade, dass das restliche Grundstück so hässlich zubetoniert wurde!”

Alles neu im Maximilian?

Zurück in die Gegenwart: Ab 01. Januar übernimmt die Familie Mikusch-Faulwasser das Gmunder Wirtshaus. Faulwasser bewirtete bereits das Café Ludwig im Petuelpark oder das Fliegerbräu Feldkirchen. Allzu viele Änderungen sind laut Faulwasser aktuell nicht geplant. Gegenüber dem Münchner Merkur erzählt der Gastronom:

Wir bleiben ein bayerisches Wirtshaus, das bodenständig kocht und möglichst regional einkauft.

Einzig ein neuer Koch sei geplant. Die bekannte Belegschaft bleibt – auch die Öffnungszeiten bleiben unverändert.

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