Gegen kalte Tage am Tegernsee: Mütze ja, Alkohol nein

Eisige Winde und mäßiger Frost am Tegernsee: Die Johanniter warnen vor Gefahren der Kälte. So könnt ihr euch schützen und anderen im Notfall helfen:

Der DWD warnt: Am Tegernsee friert es. Foto: Redaktion.

Schlittenfahren, Eislaufen, Winterspaziergänge – bei eisigen Temperaturen kühlt unbedeckte Haut rasch aus. Auch die Füße werden schnell zu Eiszapfen. Die Johanniter wissen: Das kann gefährlich werden. Es drohen Unterkühlungen oder Erfrierungen. Dazu der Verein: “Das gilt auch für Temperaturen um den Gefrierpunkt, besonders, wenn es feucht und windig ist.”

Aktuell warnt der Deutsche Wetterdienst auch am Tegernsee vor mäßigen Frost. In Tal-Lagen soll die Temperatur auf bis zu Minus elf Grad sinken.

Im Zwiebellook gegen die Kälte

Die Johanniter raten deshalb: “Grundsätzlich sollte der ganze Körper warmgehalten werden, aber ohne zu schwitzen. Denn gerade Feuchtigkeit begünstigt Erfrierungen.” Gut geeignet seien atmungsaktive, winddichte halblange Jacken oder Mäntel. “Damit sich ein warmes Luftpolster zwischen Haut und Kleidung bilden kann”, so der Verein. Auch Funktionswäsche kann helfen, da sie den Feuchtigkeitshaushalt der Haut reguliert.

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Besonders der Kopf, Ohren sowie Hände und Füße sollten dick eingepackt werden. Für das Gesicht empfehlen die Johanniter eine fetthaltige Hautcreme. Feuchtigkeitscreme wirke insbesondere bei kaltem Wind abkühlend. Die verbreitete Annahme, dass alkoholische Getränke den Körper von innen wärmen, ist übrigens falsch: „Alkohol weitet die Blutgefäße. So wird die Hautoberfläche stärker durchblutet und der Körper verliert Wärme“, warnt ein Experte der Johanniter.

Erste Hilfe bei Erfrierungen und Unterkühlung

Besonders für Menschen, die auf der Straße leben, kann die kalte Jahreszeit gefährlich werden. “Jedes Jahr erfrieren Menschen in Hauseingängen oder auf Parkbänken“, erklärt Stefan Hager von den Johannitern. Der Verein appelliert: “Wer einen Menschen in der Kälte findet, sollte sofort handeln und den Rettungsdienst über die Notfallnummer 112 alarmieren.” 

Darüber hinaus sei es auf langen Autofahrten durchaus ratsam, sich eine Thermoskanne sowie eine Decke für den Notfall mitzunehmen. Falls jemand in der Kälte Hilfe benötigt, könnt ihr so helfen:

  • Bringen Sie die betroffene Person in eine warme, trockene Umgebung.
  • Geben Sie warme, gezuckerte Getränke, keinen Alkohol.
  • Lockern und öffnen Sie enganliegende Kleidung und Schuhe. Entfernen Sie feuchte Textilien.
  • Bedecken Sie bei Wundbereichen durch Erfrierungen Körperteile ohne Druck, weich und möglichst keimfrei.
  • Motivieren Sie die Betroffenen, ihre Finger und Zehen zu bewegen. Achtung: Erzwingen Sie jedoch keine Bewegung, in dem Sie Finger oder Zehen der Betroffenen anfassen und selbst bewegen.
  • Versuchen Sie erfrorene Körperteile sanft durch eigene Körperwärme des Betroffenen zu erwärmen, z. B. Hände unter die Achseln legen.
  • Beruhigen und trösten Sie die Betroffenen.
  • Versuchen Sie nicht, erfrorene Körperteile aktiv von außen zu erwärmen.
  • Öffnen Sie keine Blasen.     
  • Vermeiden Sie Berührungen erfrorener Körperteile.

Achtung:

Betroffene, die kaum noch bei Bewusstsein sind und nicht mehr zittern, sollten nicht mehr bewegt werden. Laut den Johannitern besteht die Gefahr eines “Bergungstods”, der dadurch entsteht, dass plötzlich kaltes Blut aus den Extremitäten zum Herzen strömt und dort einen Herzstillstand verursacht. Versucht stattdessen, Betroffene mit Decken warmzuhalten. Ist die Person nicht bei Bewusstsein und atmet nicht mehr, setzt zur Herz-Lungen-Wiederbelebung an. 

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