Geht’s auch eine Nummer kleiner?

Vermieter klagen, Verantwortliche tauchen ab. Der Abgang von TTT-Geschäftsführer Köhl erregt die Gemüter im Tal. Aber so richtig schlimm ist das alles nicht, findet unser Kommentator Martin Calsow.

Das Gegacker unter den Vermietern und Bürger ist groß - aber auch gerechtfertig?
Das Gegacker ist groß – aber ist es auch gerechtfertigt?

Ein Kommentar von Martin Calsow:
Der TTT-Geschäftsführer und Verantwortliche im Tal haben nicht zusammengepasst. Fanden die Verantwortlichen, aber vielleicht auch der Touristiker selbst. Der Mann geht, sicher mit einer feinen Abfindung. Ist eine Personalie – nie schön, aber auch kein Untergang.

Das Gegacker der Vermieter ist wohlfeil. Glauben die im Ernst, dass man sie vorher bei einer arbeitsrechtlichen Entscheidung fragen sollte? Was soll das werden? Arbeitsrecht per Volksabstimmung? Klar, unangenehme Personalurteile trifft keiner gern. Am besten für alle Beteiligten ist Ruhe, Nüchternheit und Perspektive für beide Seiten. Vorher lange darüber reden (mit wem denn so?), ist für einen Manager richtig schädlich.

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Mit Kritik an Politikern vorsichtiger umgehen

Der Ruf nach Transparenz – hier ist er fehl am Platz. Gewiss – Kommunikation ist bei den politischen Entscheidungsträgern eine Baustelle, und sicher: Peter Höß wäre gut beraten, an seiner Außenwirkung und Beratungsfähigkeit zu arbeiten. Aber ehrlich: mehr als ein Sturm im Wasserglas ist das auch nicht. (Beim Jod Schwefel Projekt habe ich mehr Bauchschmerzen!)

Oder Waakirchen. Da soll der Hartl Sepp sich hinstellen und eine Position zur Umgehungsstraße haben. Klar, hat er die. Aber was, wenn er womöglich allein entscheidet? Dann ist das selbstherrlich. Macht er es nicht, sondern fragt, hört zu und wägt ab, ist das feige und unklar. Ja, wie denn jetzt so?

Wir sollten mit der Kritik an heimischen Politikern etwas vorsichtiger umgehen. Die wenigsten sind geschult und geschmeidig wie die Kofferträger auf nationaler Ebene, Buchhalter des eigenen Erfolgs. Wenigstens auf Lokalebene möchte ich Menschen (gern mehr Frauen), die kantig, gern auch widerborstig sind. Das gilt nicht nur für Politiker, auch für andere Positionen im Tal. TV-Lackel haben wir genug. Ich werte Politiker nicht nach ihren Facebook-Postings. Mir ist es wurscht, von Mandatsträgern (oder deren Pressemäusen) zu erfahren, wer wo mit seinen Kindern Kuchen ist. Sichtbare Ergebnisse sind mir lieber.

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