Gestern Nachmittag begann die erste Generalversammlung der EU-Alpenstrategie (EUSALP) unter dem Vorsitz von Bayern. Teilnehmer aus allen sieben Alpenstaaten und 48 Regionen waren ins Seehotel Überfahrt nach Rottach-Egern gereist, um eine Strategie für den Alpenraum in Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Umwelt, Kultur- und Ressourcenschutz auf den Weg zu bringen.
Dabei ging es um drei Dinge: Wettbewerbsfähigkeit und Innovation, eine umweltfreundliche Mobilität und um eine nachhaltige Bewirtschaftung von Energie-, Natur- und Kulturressourcen. Unter den Teilnehmern hochrangige Vertreter der Mitgliedstaaten, unter anderem der slowenische Außenminister Karl Erjavec, der Landeshauptmann von Tirol Günter Platter sowie Regierungsvertreter aus dem Trentino und Südtirol. Europaministerin Dr. Beate Merk und Umweltministerin Ulrike Scharf stellten die politischen Schwerpunkte der EU-Alpenstrategie vor.
Man strebe ein gemeinsames Forschungsnetzwerk, einen vereinten Bildungsraum sowie einen grenzüberschreitenden Personennahverkehr an, betonten sie. Europaministerin Dr. Beate Merk:
Gemeinsam machen wir die EUSALP zu einer starken Stimme in Europa – für sieben Staaten, für 48 Regionen, für 80 Millionen Menschen. Gerade jetzt brauchen wir Zusammenarbeit und gemeinsame Erfolge in der EU. Mit der EU-Alpenstrategie senden wir ein starkes Signal: Wir reden nicht nur, wir handeln.
Bereits im März 2010 hatten die Umweltminister aus den Regionen Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Südtirol, Trient und Graubünden gemeinsam mit Bayerns Finanzminister Markus Söder eine Erklärung zur Alpenstrategie unterzeichnet. 2015 wurde sie offiziell begründet. Im letzten Jahr hatte Slowenien den Vorsitz, in diesem Jahr hat diesen Bayern übernommen. 2018 wird das Amt dann an Tirol weitergegeben. Umweltministerin Ulrike Scharf wies darauf hin, dass der Vorsitz der Alpenstrategie eine historische Chance sei:
Der Alpenraum soll eine Musterregion für ein intelligentes Miteinander von Ökonomie und Ökologie werden. Ein starker Zusammenhalt der Menschen in der Alpenregion und unser unvergleichlicher Naturschatz der Alpen ist das Fundament, auf das wir bauen können.
Die in Rottach-Egern vereinbarten Schwerpunkte sollen nun in sogenannten Aktionsgruppen mit konkreten Projekten hinterlegt werden. Dazu zählen etwa das Forschungsprojekt „AlpSense“ zur Überwachung von klimabedingten Naturgefahren in alpinen Regionen oder der Hochwasserschutz durch alpine Schutzwälder.
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