Ein Kommentar von Claudia Dostal
Vor dem Verwaltungsgericht München hat ein Jurastudent gegen die Existenz von Frauenparkplätzen geklagt. An dieser Stelle sollte man der Form halber erwähnen, dass es sich um einen männlichen Studenten handelt. Er war zu Besuch bei einem Freund und störte sich daran, dass auf einem öffentlichen Parkplatz Frauenparkplätze ausgewiesen waren.
Dadurch fühle er sich diskriminiert. Das Grundgesetz sehe nämlich Gleichbehandlung vor. Als Mann sei er, statistisch gesehen, auch mehr der Wahrscheinlichkeit ausgesetzt, Opfer eines Gewaltverbrechens zu werden.
Das Gericht urteilt: Frauenparkplätze sind reine Hinweisschilder
Und das muss als solches deutlich erkennbar sein. Denn es handelt sich dabei um kein Straßenschild aus dem Katalog der StVO. Das bedeutet im Klartext: Männer, die auf einem solchen Parkplatz parken, bekommen kein Bußgeld. Genau diese Tatsache, dass es sich nur um eine Empfehlung handelt, muss aus einem solchen Schild klar ersichtlich sein. Sollen Frauenparkplätze verpflichtend werden, dann muss die Straßenverkehrsordnung geändert werden.
Muss man über Frauenparkplätze wirklich reden?
Offensichtlich schon. Und das ist ziemlich traurig. Nun soll die Wichtigkeit von Frauenparkplätzen nicht klein geredet werden. Im Gegenteil. Die Stadt Eichstätt hatte die Frauenparkplätze aus gutem Grund ausgewiesen. Eine Frau war vergewaltigt worden. In der Nähe des Parkplatzes befindet sich ein Pflegeheim, viele Frauen müssen in der Dunkelheit zu ihren Schichten. Diese sollten sich sicherer fühlen. Übrigens sind genau 30 von insgesamt 420 Parkplätzen als Frauenparkplätze ausgewiesen. Männer sollten also trotzdem genug Platz zum Parken finden.
Diskriminierung hin oder her!
Die Ausweisung von Frauenparkplätzen ist kein Ausdruck von Emanzentum. Frauen werden nun einmal häufiger vergewaltigt als Männer. Das ist Fakt. Und wenn diese Schilder dazu führen, dass sich Frauen sicherer fühlen, dann bitte. Her damit. Nichts macht nämlich angreifbarer als Angst und Unsicherheit.
Frauenparkplätze sind nämlich sinnvoller als die Einführung eines weiteren Feiertags in Berlin, nämlich den internationalen Frauentag. Damit ist niemand geholfen, außer den Arbeitnehmern, die einen weiteren Feiertag bekommen (und die Berliner haben ja ohnehin nicht allzu viele Feiertage, daher sei es ihnen gegönnt). Wenn nun obige Entscheidung dazu führt, dass Männer auf Frauenparkplätzen parken, dann ist das kontraproduktiv. Und nicht zielführend. Das Problem liegt doch eigentlich an ganz anderer Stelle.
Wo macht die Debatte Halt?
Diskutieren wir vielleicht als nächstes darüber, ob Kloschilder für Männer und Frauen nicht auch diskriminierend sind? Kann man vielleicht einfach die Kirche im Dorf lassen oder auch die Kuhglocken auf der Weide? Die wirklich wichtige Frage ist doch: Was kann man tun, um sich als Mann oder Frau sicher zu fühlen?
Bei uns im Tegernseer Tal gibt es kaum bis gar keine Frauenparkplätze. Auf Nachfragen in diversen Seegemeinden wurde dies bestätigt. Sehen die Gemeinden hier zu Unrecht keinen Bedarf? Die Polizeistatistik würde dies untermauern. Gottseidank sind sexuelle Übergriffe hier nicht an der Tagesordnung. Aber ist dies nur eine objektive Sichtweise? Schreibt uns doch. Sollte es am Tegernsee mehr sichere Parkplätze geben? Und wollen Männer darauf parken?
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