Gmunds Glaubwürdigkeit in Gefahr

Wenn man sich am Tegernseer Tal immer über zu wenig bezahlbaren Wohnraum beschwert, dann sollte einen diese Meldung eigentlich freuen. In Gmund-Festenbach werden wohl demnächst zwei neue Wohnhäuser entstehen, zusammen mit einer Lagerhalle.

Gmunds Bürgermeister Georg von Preysing sieht den geplanten Standort allerdings als nicht unproblematisch an.

Dieses Grundstück ist der Stein des Anstoßes

Zunächst hatte die Gemeinde und auch die Nachbarn ein Problem mit den Ausmaßen der geplanten Gebäude gehabt. Diese seien einfach zu „dominant“ gewesen. Deswegen wurde angeregt die Wohngebäude auf sechs Meter Höhe zu begrenzen sowie auf nicht mehr als 14 Meter Länge.

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„Schließlich werden die Gebäude dort in die weite Fläche hineinragen”, wie Georg von Preysing feststellt. Gemeint ist dabei ein Grundstück in Gmund-Festenbach, auf dem früher einmal die alte Gärtnerei stand.

Vorbelastete Geschichte

Entstehen sollen auf der derzeitigen Brachfläche zwei Wohnhäuser und eine Werkstatt beziehungsweise eine Lagerhalle. Vor allem die Gewerbeeinrichtungen sind eine Grundvoraussetzung für die Genehmigung der Gemeinde, da das Grundstück laut Bebauungsplan als Mischgebiet vorgesehen ist. Bedeutet: gewerbliche wie auch private Nutzung ist nötig.

Das eigentliche Problem sieht von Preysing in der Geschichte des Grundstücks. „Wir haben hier in den vergangenen vier bis fünf Jahren zahlreiche Bewerber abgewiesen, mit der Begründung, dass hier nur eine Gärtnerei entstehen darf“, so der Bürgermeister.

Bei den beschriebenen Anfragen handelt es sich in erster Linie um Vorhaben, die mit dem vorhandenen Bebauungsplan nicht vereinbar waren. Allerdings muss dieser auch für das aktuelle Projekt angepasst werden.

Thema: Glaubwürdigkeit

Daher sieht von Preysing vor allem die Glaubwürdigkeit der Gemeinde in Gefahr. Schließlich würden sich die vorigen Bewerber „verarscht“ vorkommen. „Dann glaubt man uns hier doch gar nichts mehr.“

Durch die beschlossenen Vorgaben – unter anderem soll die Bebauung gegenüber den ursprünglichen Plänen etwas nach Norden verschoben werden – hofft von Preysing einen guten Mittelweg gefunden zu haben. „Ich denke, damit kommen wir ganz gut aus der Sache heraus.“

Ob sich durch die angepassten Vorgaben das Bauprojekt für die Bauherren jedoch überhaupt noch lohnt, wird sich erst in den nächsten Monaten entscheiden.

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