Vorausgegangen war eine Pressemitteilung der Schweizer Investoren, in der sie von einem „Meilenstein“ für Bad Wiessee sprachen. Mit dem Ziehen der Option, der Bezahlung des Kaufpreises und dem Beginn der Abbrucharbeiten sei nun auch der bauliche Startschuss für das „Jahrhundertprojekt“ gegeben.
SME realisiere auf dem alten Jodbad-Gelände ein Aktivitätshotel mit 121 Zimmern, ausgedehntem Spa, Wellness und Sportbereich, gehobener Gastronomie sowie angegliedertem medizinischen Funktionsgebäude. „Wir freuen uns sehr, dass es nun endlich mit dem Bau losgeht“, so Florian Kamelger, Geschäftsführer des Schweizer Unternehmens. „Nach nunmehr zweieinhalb sehr intensiven Jahren der Planung und dem mit der Baugenehmigung abgeschlossenen Verfahren geht es jetzt an die Umsetzung des Projektes“.
Mit dem Spatenstich für das Bauvorhaben sei im Jahr 2018 zu rechnen, trotz leichter Verzögerungen im Baugenehmigungsverfahren im vergangenen Jahr. „Man ist gut in der Zeit und visiert eine Eröffnung Ende 2020 an. Beim Abbruch des alten Jod-Schwefelbades beginne man zunächst den innenliegenden Gebäuden, um sich dann nach außen zu vorzuarbeiten, damit man den Abbruchlärm so weit wie möglich für die Nachbarn reduzieren könne.
Höß froh über Zeitgewinn
Bei der offiziellen Schlüsselübergabe am Nachmittag vor der Wandelhalle meinte Kamelger, Zweifel würden erst dann verstummen, wenn das Aktivitätshotel eröffnet werde. „Ich bin dem Bürgermeister Peter Höß dankbar, dass er nie an uns gezweifelt hat“. Zu den Verzögerungen um ein Jahr meinte Kamelger, bei solch einem Großprojekt müsse man bei den Ausführungsplanungen mit zeitlichen Verschiebungen leben können.
Höß zeigte sich zufrieden über den Zeitgewinn von einem Jahr, „weil wir mit unserer Heilwasserversorgung für die Interimslösung noch nicht so weit waren“. Nun gehe alles Hand in Hand. Nachdem die Münchner Mettler-Gruppe und Kull&Weinzierl als Kapitalgeber ausgefallen waren, war Höß erfreut darüber, „dass SME mit Hilfe der Banken“ das Millionenprojekt auf dem 18.000 Quadratmeter großen Areal nun “alleine finanzieren“ könne. Die Abbruchkosten, die von der gemeinde zu tragen sind, bezifferte Höß auf “unter einer Million Euro”.
Mitarbeiterhaus für andere “offen”
Felix Penner, der nun als Chief Hospitality Officer der SME-Geschäftsleitung angehört verantwortet den Bereich Gastronomie im künftigen Hotel und der Wandelhalle. „Mit der beschäftige mich schon seit 2014“. Für ihn als Gastronom sei nun die „Plausibilität“ gegeben, „denn ich weiß schon, wie das einmal aussehen wird“. Er hofft, vom Weihnachtsgeschäft Ende 2020 noch gastronomisch profitieren zu können.
Zu seinen weiteren Plänen auf nun seinem eigenen Areal sagte Kamelger, dass das Mitarbeiterhaus anstelle der Sportarena in einem zweiten Bauabschnitt folgen soll. Es stehe auch Mitarbeitern anderer Hotels zur Verfügung, wenn es nicht durch eigene Angestellte ausgelastet sei, so Kamelger. Auf alle Fälle aber sei die Nutzung des Hauses zweckgebunden. Eigentumswohnungen dürften dort nicht entstehen.
Nach der Übergabe des Schlüssels wurde auf eine gemeinsame Zukunft angestoßen und der Blick auf die Umsetzung des Großprojekts gerichtet: „Glück auf, dass alle wieder gesund hier den Arbeitsplatz verlassen“.
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