Kosten sind gedeckelt

Aktualisierung vom 20. März / 13:11 Uhr
Ähnlich wie in Gmund müssen auch in Kreuth die ehemaligen Mülldeponien aus den 70er Jahren untersucht werden. Dabei geht es bei der routinemäßigen Untersuchung in erster Linie darum, ob das Grundwasser beeinträchtig ist.

Die bisherigen Ergebnisse fielen positiv für die Gemeinde aus. Allerdings steht noch ein Test bei Hochwasser aus.

Bisher keine Beanstandungen

Dieser konnte bisher noch nicht durchgeführt werden, da es nicht genügend Hochwasser gegeben habe, erklärt Bürgermeister Josef Bierschneider. Die bisherigen Ergebnisse wiesen aber bis jetzt keine Beanstandungen auf, somit hofft Bierschneider, dass dies auch für die nächsten gelten werde.

Entnommen werden die Proben durch eigens dafür geschaffene Bohrlöcher, die zu Beginn der Arbeiten mithilfe großer Maschinen entstanden sind. Bis jedoch die endgültigen Ergebnisse vorliegen, kann es noch ein wenig dauern. „Ich nehme an, das dauert noch bis Sommer“, so Bierschneider. Betroffen sind von den Untersuchungen die Deponien zwischen Kreuth und Wildbad-Kreut sowie die in Weissach.

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Der schlimmste Fall

Der Rathauschef erklärt auch, was passieren würde, wenn sich doch Beanstandungen seitens des Landratsamtes ergeben würden. „Im schlimmsten Fall müssten wir den Müll ausheben und die Deponie sanieren“, weiß der Bürgermeister.

Die Kosten dafür seien allerdings gedeckelt. Bis zu 30.000 Euro müsse man selber übernehmen. Die restlichen Kosten würden durch einen sogenannten Altlasten-Fonds übernommen, in den auch Kreuth jährlich eingezahlt habe.

Ursprünglicher Artikel vom 04. Februar mit der Überschrift:”Gmund: Frühere Mülldeponien müssen untersucht werden”

Bis vor gut 35 Jahren hatte beinahe jede Gemeinde eine eigene Mülldeponie. In Gmund wurde damals unter anderem in Riedl, Antenloh, in der Gasse, Louisenthal aber auch in Festenbach und Berg Müll abgeladen. Erst nach der Gebietsreform 1978 war damit endgültig Schluss. Die alten Mülldeponien wurden aufgelöst, der Landkreis übernahm die zentrale Lagerung.

Doch aus den Augen ist nicht immer aus dem Sinn. Nach der langen Zeit kommt immer wieder Müll ans Tageslicht. Und auch die Konzentration von Schwermetallen ist teilweise zu hoch. Die Gmunder müssen nun Bodenproben in Auftrag geben.

Konkret, so Bauamtsleiterin Christine Lang, gehe es zwar um alle Altflächen. Doch aufgrund der Größe und der zu erwartenden Altlasten wolle man sich im ersten Schritt auf die beiden Flächen in “Festenbach” und “Berg” konzentrieren. Dort sei man auch vereinzelt auf Stücke von Altmüll gestoßen. “Ein Fahrrad haben wir gefunden,” so Lang auf Nachfrage.

Doch das eigentliche Problem sind die Ergebnisse, die bei einer ersten durch das Landratsamt durchgeführten Voruntersuchung herausgekommen sind. Probeentnahmen und eine Sickerwasserprognose haben gezeigt, dass die Richtwerte von Chrom und Arsen an einigen Stellen in Berg und Festenbach überschritten wurden. “Der Wert von Arsen war an einer von zwölf Prüfstellen um das Dreifache höher als der Orientierungswert,” so Lang in ihren Ausführungen vor dem Gmunder Gemeinderat.

Kostenrisiko rund 200.000 Euro

Die Gefahr für Menschen sei dabei zwar gering, da sich auf den Flächen keine Häuser befinden. Trotzdem muss die Gemeinde nun weitere Detailuntersuchungen anstrengen. “Dabei werden wir ermitteln lassen, wie stark Boden, Bäume und die Bäche tatsächlich belastet sind,” so Lang weiter.

Die Ergebnisse inklusive einem Konzeptvorschlag sollen bis Ende September abgeschlossen sein. Danach werde man mehr wissen. Vor allem ob eine grundlegende Sanierung der Flächen notwendig ist. Diese könnte die Gemeinde teuer zu stehen kommen. Doch das Risiko ist auf 99.000 Euro Eigenanteil pro Deponie gedeckelt. Der sogenannte Hausmüllunterstützungsfond, in den alle Kommunen jährlich einzahlen, macht es möglich. Auf diesen Fond, so Lang, habe auch Gmund Anspruch.

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