„Jetzt hat Gmund drei Haltestellen, das ist fast schon S-Bahn-Qualität“, scherzt Landrat Wolfgang Rzehak bei der gestrigen Einweihung des neuen BOB-Halts in Finsterwald. Fast schon nostalgisch wirkt das Ambiente. Ein historischer Triebwagen von 1938 steht parat und der Chor der Realschule sing später lauthals: “Wir sind die Schüler mit einem harten Job, wir fahren mit der BOB.”
Der Job dürfte jetzt nicht mehr ganz so hart sein, denn seit drei Wochen können die Schüler der Gmunder Realschüler nun direkt vor der Tür in den Zug einsteigen. Schulleiter Tobias Schreiner schätzt, dass täglich rund 100 Schüler die Möglichkeit nutzen.
Rzehak appelliert an die Eltern
Insgesamt 1,6 Millionen Euro hat das Projekt gekostet. 50 Prozent der Kosten trug der Freistaat. Auch Bürgermeister Alfons Besel zeigte sich begeistert: „Unser Dank gilt vor allem Georg (von Preysing), du hast dieses Projekt auf den Weg gebracht, du hast dich für den Bahnhalt eingesetzt und trotz allen Schwierigkeiten durchgesetzt.“ Immer an seiner Seite Tegernsee-Bahn-Chef Heino Seeger, den er als treuen und engagierten Begleiter lobt.
Auch Ministerialdirektor Helmut Schütz war gekommen, um der Schule und Gmund zu diesem Schritt zu gratulieren. Das Geld sei hier bestens angelegt, ist er sich sicher. Außerdem kündigte er erneut die neuen Diesel-Loks an, die 2020 im Oberland zum Einsatz kommen sollen und zwei Drittel weniger Schadstoffe verursachen.
Landrat Rzehak hat sich noch ganz andere Ziele gesetzt. „Wir wollen die Elektrifizierung und wir wollen einen 30-Minuten-Takt“, betont er. Falls er wieder gewählt werde, stehe der Nahverkehrsplan ganz oben auf seiner Agenda. Am Ende appellierte er noch an die Eltern: „Ich freue mich, dass wir hier eine Haltestelle für eine Schule haben. Das wird auch hoffentlich die eine Mama oder den anderen Papa dazu zu bringen, die Kinder nicht täglich in die Schule zu fahren, sondern ihnen zuzutrauen mit dem Zug zu fahren. Nicht nur wegen der Umwelt, sondern auch, um die Selbstständigkeit des Kindes zu fördern.“
Einige Eindrücke – Bilder Maxi Hartberger
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