„Das tut mir weh, geht aber momentan nicht anders“, erklärte Gmunds Bürgermeister Georg von Preysing in der gestrigen Gemeinderatssitzung kurz und knapp den überraschenden Baustopp am Gmunder Bahnhofsareal (wie in einer ersten kurzen Meldung aus der gestrigen Gemeinderatssitzung heute morgen berichtet).
Stillstand in einem Mega-Projekt, über das die Gemeinde seit Jahren hinter verschlossenen Türen berät, verhandelt und tüftelt. Seit 2012 befindet sich das Bahnhofsareal im Besitz der Gemeinde. Gekauft für 5,9 Millionen Euro. Verwilderte Grünflächen, unbefestigte Parkplätze und eine baufällige Lagerhalle kennzeichnen das 9,4 Hektar große Gebiet, auf dem ein 150-Betten-Hotel entstehen sollte.
Barriere Boden
Doch genau dieser Boden auf dem südlichen Teil des Geländes wird für die Gemeinde jetzt zum Problem. Ein Bodengutachten hätte ergeben, dass der Untergrund aus Seeton besteht. Auch die Erschließung des Geländes sei bisher ungelöst. Wie Bürgermeister Georg von Preysing nun erklärt, sei vor allem die geplante Unterführung unter den Bahngleisen sehr aufwendig und schwierig zu lösen.
Obwohl der Gemeinderat schon im April vergangenen Jahres darüber abgestimmt hatte, die Güter- und Lagerhalle abzureißen, den bisherigen Busparkplatz zu verlegen und durch ein Areal mit Kurzzeit-Parkplätzen samt Kiosk zu ersetzen, sei nie ein Bebauungsplan aufgestellt worden, räumt von Preysing jetzt ein.
Mit diesem sollte sich aber eigentlich schon die von der Gemeinde beauftragte Firma Lars Consult im vergangenen Jahr beschäftigt haben (wir berichteten), als es um die Beantragung staatlicher Fördergelder ging. Ob die Gelder der Regierung ausblieben bleibt Spekulation. Sicher ist nur, dass das Projekt „Bahnhofsgelände“ stagniert, und die Hotelpläne vorerst auf Eis gelegt wurden.
Bahnhofsprojekt bleibt für nächsten Bürgermeister
Sehr zur Freude der Vorsitzenden der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, Angela Brogsitter-Finck. Sie hatte stets kritisiert, dass die Planungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden. Auch den Standort für ein Hotel sieht sie nach wie vor nicht als ideal an. Obwohl die Bahnhofsnähe für Kongress- und Tagungsgäste auf der einen Seite sicherlich von Vorteil ist, sieht sie darin eher einen lärmbedingten Nachteil.
Also gibt es vorerst keine Hotelbetten am Gmunder Bahnhof. Was dort nach der Bürgermeisterwahl am 25. Februar passieren wird, bleibt offen. Eventuell tut sich in dieser Hinsicht nur ein paar Meter weiter Anfang des Jahres etwas. Wie berichtet hat Feichtner Hof-Inhaber Kristian Nicol Worbs vor, 14 neue Gästezimmer zu errichten.
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