Gmunder Seeturnhalle soll weg

Spekulationen über den Verbleib der acht Asylbewerber in der Gmunder Seeturnhalle. Gestern stimmte der Gmunder Gemeinderat hinter verschlossenen Türen über einen Antrag ab, der einen Tagesordnungspunkt aus der nicht-öffentlichen Sitzung zur öffentlichen Diskussion stellen sollte. Thema: Der Abriss der Seeturnhalle.

Die Seeturnhalle in Gmund soll abgerissen werden. Die Flüchtlige, die in der Wohnung über der Halle wohnen, müssten dann weichen.
Die Seeturnhalle in Gmund soll abgerissen werden. Die Flüchtlige, die in der Wohnung über der Halle wohnen, müssten dann weichen.

Gleich zu Beginn der gestrigen Gmunder Gemeinderatssitzung stellte SPD-Gemeinderat Johann Schmid den Antrag, Punkt 6 der nicht-öffentlichen Sitzung vorzuziehen. Thema: Asylbewerber. Hinter verschlossenen Türen stimmten 12:6 Gemeinderäte gegen den SPD-Antrag auf öffentliche Diskussion. Da es sich um Vertragsinhalte handele, müsse man das Thema “nicht-öffentlich” behandeln, erklärte Bürgermeister Georg von Preysing.

Heute kommt raus, dass es um den geplanten Abriss der Seeturnhalle sowie um den Verbleib der dort untergebrachten Asylbewerber ging. Mitglieder des Gmunder Helferkreises vermuten, dass die Gemeinde einfach nicht mehr Flüchtlinge aufnehmen, und sich mit einem schnellen Abriss “aus der Affäre ziehen” wolle.

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Offiziell jedoch will sich der Helferkreis nicht zu den Plänen der Gmunder Verwaltung äußern. Deren Organisator und Sprecher Hajo Fritz erklärt gegenüber dem Merkur nur, was er davon hält:

Die Gemeinde kann die Halle gerne abreißen, aber erst muss geklärt werden, was mit den Flüchtlingen passieren wird, die noch in der Wohnung über der Halle leben.

Klar ist, dass die Helfer mit der gestrigen Entscheidung des Gemeinderates, das kritische Thema hinter verschlossenen Türen zu behandeln, nicht einverstanden sind: “Da fehlt der Respekt vor der Arbeit der Ehrenamtlichen”. Die Helfer befürchten nun, dass die Männer in die Traglufthallen nach Rottach oder Holzkirchen abgeschoben werden. Wenn die Gemeinde das tatsächlich vorhabe, dann würden alle Helfer die Arbeit aufkündigen, betont Fritz.

Bis hierhin soviel Integrationsarbeit geleistet

Acht männliche Asylbewerber, darunter sieben Eritreer und ein Nigerianer, leben derzeit in der Wohnung über der Halle. Die meisten sind bereits als Asylbewerber anerkannt. Bis auf einen arbeiten alle – sie sind auf Gut Kaltenbrunn beschäftigt.

Bereits am 1. Juni diesen Jahres mussten 16 der insgesamt 33 Asylbewerber aus der Gmunder Seeturnhalle in die Holzkirchner Traglufthalle umziehen. Bei den verbliebenen Bewohnern will der Helferkreis das mit allen Mitteln verhindern. Denn dann wären die Bemühungen zur Integration der Männer umsonst gewesen. Und eine weitere Betreuung wäre in den Traglufthallen kaum möglich.

Alle schweigen

Aus der Gemeinde erfährt man zu der gestrigen Entscheidung nur, dass noch Gespräche mit dem Helferkreis stattfinden werden. Der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing stützt sich darauf, dass das Thema “nicht-öffentlich” zu behandeln sei. Und auch die Gemeinderäte halten sich derzeit an ihre Schweigepflicht.

Nach Ansicht des Helferkreises ist diese Art von Geheimhaltung mehr als zweifelhaft.

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