Gmunderin baut auf Garage

Eine Wohnung auf einer Garage? Das schaue ja unmöglich aus, machte Laura Wagner (Bündnis 90/Grüne) am Dienstag im Gmunder Ortsplanungsausschuss ihrem Unmut Luft. Gegen die traditionelle Bauweise sprach auch der kurze Dachvorstand…

Auf diese Garage “Am Sonnenhang 7” in Gmund soll eine Wohnung gebaut werden. / Foto: F. Wolf

Gerade erst hatte der Gmunder Ortsplanungsausschuss über die Errichtung zweier Wohnhäuser ‚Am Sonnenhang‘ diskutiert, schon lag den Sitzungsmitgliedern der nächste Bauantrag aus derselben Straße auf dem Tisch.

Nur 50 Meter entfernt plant Antragstellerin Priska Büttel, ihre am Hang befindliche Flachdach-Garage (6,50 Meter x 9 Meter) mit einer 55 Quadratmeter großen Wohnung mit Satteldach samt Freisitz aufzustocken. Allerdings würde der Neubau (7,40 Meter x 11,01 Meter) die Garage nach Süden hin überragen, so Bauamtsleiterin Christine Wild am Dienstag.

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Debatte um Dachvorstand

Grundsätzlich wäre das Vorhaben machbar, begann Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) die Diskussion. Einzig das Vordach auf der Südseite könne zur Debatte führen. „Das schaut ja unmöglich aus“, regte sich Laura Wagner (Bündnis 90/Grüne) über das Vorhaben an sich auf. Eine Wohnung auf einer Garage sei ja wohl nicht so glücklich. Und auch das etwas kürzer geratene Dach sollte ihrer Meinung nach „schon rüberschauen“.

Dass in die Höhe gebaut werde, hänge mit der geografischen Beschaffenheit ‚Am Sonnenhang‘ zusammen, versuchte Georg von Preysing die Beweggründe der Antragstellerin zu erklären. Josef Berghammer (CSU) sah das Ganze nicht so eng wie Wagner: „Mir gefällt das scho`“. Nur der Dachüberstand auf der Südseite sollte seiner Meinung nach „direkt abschließen“ und somit verlängert werden.

Ein „Stückl“ geht immer

Das Vordach sei deshalb so kurz, erklärte von Preysing, weil die Wohnung nur von der Südseite her belüftet werden könne. „Je länger das Dach, desto weniger Luft und Licht.“ Am Vordach solle es jetzt aber nicht scheitern, stellte der Bürgermeister klar. Man müsse nur aufpassen, dass man keinen Bezugsfall schaffe.

Grundsätzlich passe es ja, oder etwa nicht? hakte er nach. Einstimmiges Gemurmel und Nicken im Sitzungssaal. Ein Kompromiss wäre vielleicht, schlug von Preysing vor, das Vordach „ein bissl“ zu verlängern. Der Meinung schloss sich der zweite Bürgermeister Georg Rabl (FWG) an: „Ein Stückl gehört dran. Vielleicht 50 oder 60 Zentimeter“.

Zu kurz? Da hilft nur ein Kompromiss

Zwei Möglichkeiten zeigte Bauamtsleiterin Christine Lang auf: 1. Den Dachüberstand von bisher 20 Zentimetern auf 50 Zentimeter zu verlängern oder 2. den Freisitz nicht „einzuhausen“. Rabl fand, es sei besser, den Freisitz aufzumachen. Man könnte allerdings auch den Dachüberstand auf 70 Zentimeter festlegen, schlug von Preysing vor. Sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite .„Damit es symmetrisch bleibt.“

Bis auf Helga Wagner stimmte der Ortsplanungsausschuss dem Bauantrag schließlich unter der Bedingung zu, den Dachüberstand auf der Südseite auf 60 Zentimeter zu verlängern.

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