Golf – die teure Variante des Murmelspiels

Nichts geht voran am Golfplatz in Piesenkam. Die Gemeinde Waakirchen schiebt dem Golfplatz-Betreiber den Ball zu. Der wiederum macht nichts draus. Jetzt holt Golfplatz-Mitarbeiterin Andrea Fräsdorf zum Schlag aus.

Wer macht den nächsten Schlag am Golfplatz in Piesenkam?

Seit knapp einem Jahr ist der Golfplatz in Piesenkam in Betrieb. Doch noch immer sind nicht alle Auflagen erfüllt. Deshalb forderte die Gemeinde Waakirchen von Golfplatz- etreiber Karl Heinz Krutz eine zeitnahe Umsetzung und drohte sogar mit einem Bußgeld (wir berichteten).

Weder das Clubhaus, die Driving Range noch die geplante Unterführung zur Sicherheit der Golfer seien umgesetzt worden, so der Vorwurf. Golfplatz-Mitarbeiterin Andrea Fräsdorf ist darüber verärgert. Seit 2011 ist sie bei der KG Golfplatz Tegernsee angestellt.

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Investor will keine Reglementation

Die von der Gemeinde geforderten Auflagen würden die ganze Sache nicht einfacher machen, sagt sie. Man versuche alles Erdenkliche, die Auflagen zu erfüllen, aber scheitere an den Behörden. Seit die Golfplatz KG Tegernsee mit ihrem Büro im ehemaligen Gasthof Moar Alm untergekommen ist, gab es Überlegungen, das Gebäude als Clubhaus zu nutzen.

Daraufhin habe man die „Driving Range“ auf das angrenzende Grundstück verlegen wollen. Das wiederum habe die Gemeinde Sachsenkam jedoch abgelehnt. Zuvor habe man auf Plan B zurückgreifen müssen, sagt sie. Um nämlich das laut Bebauungsplan vorgesehene Clubhaus und die Driving Range überhaupt umsetzen zu können, hatte die Golfplatz KG auf ihr ursprünglich geplantes, 75 Quadratmeter großes Starterhaus an der Kreisstraße verzichtet und wechselte in den Stadel von Bauer Georg Schwaighofer.

Obwohl die Gemeinde dem Bauvorhaben im Stadel zugestimmt hatte, sei der Plan nicht ins „offizielle Verfahren“ gekommen, bemängelt Fräsdorf. Denn die Gemeinde koppelte die Prozedur an einen Durchführungsvertrag. Die Länge der Bauzeit des Golfplatzes sei bereits seit langem überschritten, befand die Gemeinde im Dezember. Deshalb sollte Investor Krutz unterschreiben, dass er seine Pläne innerhalb von drei Jahren umsetzt. Würde er sich nicht daran halten, sei ein Bußgeld fällig.

“Der wichtigste Schlag im Golf ist der nächste”

Doch „Krutz will sich nicht reglementieren lassen“, betont Fräsdorf gegenüber der Tegernseer Stimme. Bis heute hat er den Vertrag nicht unterschrieben, bestätigt Waakirchens Geschäftsleiter Franz Schweiger auf Nachfrage. Bis der Stadel umgebaut ist, darf Krutz die eine Hälfte des Stadels als Gerätehalle nutzen – und das tut er auch bereits seit geraumer Zeit.

In die andere Hälfte möchte Bauer Schwaighofer einen Hofladen integrieren. Das geht aber nur, wenn Krutz mitmacht. Da der Stadel vorher rein landwirtschaftlich genutzt wurde, habe laut Fräsdorf die Gemeinde zur Auflage gemacht, dass der „Schmutz aus den sanitären Anlagen“ über eine Kleinkläranlage entwässert werden soll. Das Landratsamt zieht dagegen lieber den Weg über eine „offizielle“ Druckrohrleitung vor. Die Abstimmung habe sich als „sehr schwierig“ erwiesen.

Obwohl nicht alles optimal lief, sei man trotzdem soweit gekommen, betont die Golfplatz-Angestellte. „Wir machen alles, so schnell wir können, aber dass es nicht vorangeht, liegt nicht an uns alleine.“ Fakt ist, seit 15 Jahren wird der Golfplatz geplant. Nach 15 Jahren fehlen noch immer Platztafeln, Blitzschutzhütten und Toiletten. Fakt ist aber auch: die geforderte Infrastruktur kostet.

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