Ein Kommentar von Martin Calsow:
Sonntag, am Nachmittag. Wir sprechen über den Fall von Seeglas. Sollen wir das machen, was Boulevard-Journalisten machen? Von Haus zu Haus gehen, fragen, wie der Täter so war? Nachbarn anquatschen, Bilder aus offiziellen Seiten hervorkramen?
Wir sind uns einig: Das sind wir nicht. Das Elend ist groß. Die Neugier vieler Menschen sicher auch. Aber hier gibt es keinen journalistischen Mehrwert, nur mediales Gaffen. Ein Mann will seine Frau töten, schießt auf sie, richtet sich dann selbst. Das Grauen an einem Sommertag.
Für die Polizei sind die Hintergründe wichtig, vielleicht auch für die Aufsichtsbehörden. Warum hatte der Mann Waffen? Warum noch mit 78 Jahren? Das ist berichtenswert. Zurück bleibt Entsetzen – und: Der Dank an die Einsatzkräfte, ob SEK oder Rettungsteams. Sie waren schnell vor Ort.
PS. Völlig in die Grütze gegriffen hat ein Leser in einem Kommentar. Er wollte wissen, ob der Täter ein Einheimischa oder Zuagroasta sei. Neben dem Grauen gibt es eben zuweilen auch noch Ekel.
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