Grauvogel-Hof abgerissen

Alteingesessene haben es derzeit in Rottach-Egern nicht leicht. Denn nach und nach verschwinden in dem Ort die Häuser, die teilweise schon seit Jahrhunderten das Ortsbild geprägt haben.

Heute haben dann die Abrissarbeiten am Grauvogel-Hof in der Ludwig-Thoma-Straße begonnen. Nach dem Abriss soll dort ein neues Mehrfamilienhaus mit Wohnungen entstehen.

Das Grauvogel-Hof in Rottach ist schon bald nur noch Geschichte
Das Grauvogel-Hof in Rottach ist schon bald nur noch Geschichte

Bereits vor mehr als einem Monat berichteten wir darüber, dass der Gasthof Glasl abgerissen werden soll. Er muss zwei Mehr- und zwei Einfamilienhäusern weichen, die auf dem Grundstück des ehemaligen Gasthofs entstehen sollen.

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Aufschrei beim Glasl

Schon bei der ersten Entscheidung darüber hatte Rottachs Bürgermeister Franz Hafner Bauchschmerzen. „Mit der Gasstätte geht auch ein Stück Rottach verloren“, so der Bürgermeister im Oktober.

Der Aufschrei war groß im Ort, und man versuchte mit Unterschriftenlisten, den Abriss doch noch verhindern zu können. Im Rathaus wollte man allerdings nicht in Privateigentum eingreifen und ließ den Bauantrag durchgehen. Derzeit prüft indes noch das Denkmalschutzamt, ob das Gebäude erhaltenswert ist.

Mittelweg finden

Ähnlich gelagert ist die Sache nun auch beim Grauvogel-Hof in der Ludwig-Thoma-Straße. Hier ist man jedoch schon einen Schritt weiter. Das ehemalige Bedienstetenhaus des Klosters Tegernsee wird seit den Morgenstunden abgerissen.

Auch hier waren der Gemeinde die Hände gebunden, da sich das Haus in einem reinen Wohngebiet befindet und nicht unter Denkmalschutz steht. Als das Gebäude dann an die Erben überging, wurde das Grundstück samt Haus an einen Bauträger verkauft, der dort nun ein Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen errichten möchte.

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Seit heute Morgen laufen die Abrissarbeiten am Grauvogel-Hof in der Ludwig-Thoma-Straße

Für Angela Brogsitter, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, ist es eine sehr bedauerliche Entwicklung, dass der Grauvogel-Hof nun verschwindet. „Es ist brutal. So verlieren die Orte ihr Gesicht“, meint Brogsitter.

Sie plädiert für einen Mittelweg, der die Interessen der Eigentümer und das Ortsbild berücksichtigt. „Wir wollen doch auch, dass die Leute ihr Geld bekommen. Aber dafür muss man die Häuser doch nicht immer abreißen“, so Brogsitter. Tatsache ist allerdings auch, dass ein Abriss häufig die einfachere und wirtschaftlich lukrativere Variante für die Eigentümer ist.

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