Der Trend geht zur Briefwahl

Am kommenden Sonntag stehen die Wahlen zum Bayerischen Landtag an. Eine Woche später wird dann auch auf Bundesebene gewählt. Da nicht alle Bürger am Wahltag persönlich ins Wahlbüro gehen wollen oder können, entscheiden sich viele von ihnen für die Briefwahl.

Das führt zu einem Ansturm bei den Rathäusern im Tal. 1.250 Antragsteller sind es allein in Gmund. Die Folge sind lange Schlangen.

Johanna Angerer vom Gmunder Passamt hat dank der vielen Briefwahlanträge derzeit eine Menge zu tun.
Johanna Angerer vom Gmunder Passamt hat dank der vielen Briefwahlanträge derzeit eine Menge zu tun.

Bezirkstag, Landtag, Bundestag und dazu noch einige Volksentscheide. Auf die Wahlberechtigten im Tegernseer Tal und ganz Bayern wartet in diesem Monat ein echter Abstimmungsmarathon. Rund 17.400 Wahlberechtigte am Tegernsee sind dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Es wird erwartet, dass bis zu einem Drittel per Brief wählt.

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„Viele Bürger nutzen die Briefwahl, um in Ruhe zu Hause ihre Stimme abzugeben“, weiß Alfons Besel, Geschäftsleiter der Gemeinde Gmund. Das macht sich auch in den Rathäusern bemerkbar. Kaum haben die Wahlberechtigten ihre Wahlbenachrichtigung im Briefkasten, holen sie sich in den Rathäusern ihre Briefwahlunterlagen ab.

Schlangen zu den Stoßzeiten

Zu Stoßzeiten, also kurz vor Mittag oder am Ende der Geschäftszeiten der Rathäuser gegen 16 Uhr, bilden sich daher häufig lange Schlangen vor den Wahlämtern. Gerade in den letzten zwei Wochen habe großer Andrang geherrscht. Mittlerweile hat sich die Lage aber scheinbar entspannt, wie Besel erklärt.

Und auch in den anderen Rathäusern im Tal haben die Verantwortlichen ähnliche Erfahrungen gemacht. In Kreuth, Tegernsee und Rottach-Egern dauert der Ansturm immer noch an. „Die Leute stapeln sich nicht in den Gängen, der Andrang ist aber weiterhin groß“, so der Tegernseer Geschäftsleiter Hans Staudacher.

Eine Einschätzung, die auch die Amtskollegen in den anderen Gemeinden teilen. Aus diesem Grund bitten sie die Bürger um etwas Geduld. „Das ist eine Ausnahmesituation. Einen solchen Andrang haben wir noch nie gehabt”, betont Josef Brummer aus Rottach-Egern.

Wähler haben Verständnis

Der Großteil der Wahlberechtigten, die wir befragen konnten, bringt aber durchaus Verständnis für die Situation auf. „Da wir in diesem Jahr gleich drei Parlamente wählen dürfen, kann ich die Wartezeiten durchaus verstehen”, so ein 30-jähriger Rottacher. Eine 56-jährige Gmunderin betont außerdem, dass sie sich lieber jetzt in der Schlange anstelle und dafür in Ruhe zu Hause ihre Stimme abgebe, ehe sie am Wahltag lange in der Kabine stehen muss.

Egal, ob die Wähler nun ihre Stimme an den beiden kommenden Sonntagen im Wahllokal abgeben oder sich für die Briefwahlvariante entscheiden – auf die Verantwortlichen in den Rathäusern wartet bis zur Bundestagswahl am 22. September noch viel Arbeit. „Ich denke, morgen werden wieder einige bei uns vor der Tür stehen, um ihre Briefwahlunterlagen zu holen oder sie abzugeben“, so Johanna Angerer vom Gmunder Passamt. Bis gestern waren es bereits 1.250 Antragsteller – allein in Gmund.

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