Exakt drei Wochen ist der vermeintliche Amok-Lauf in den Holzkirchner Schulen schon her. Mittlerweile ist auch die Aufarbeitung von Polizei und Schule weitestgehend abgeschlossen. Mit einem mehr als positiven Fazit. „Wir sind sehr zufrieden. Bei diesem Test unter echten Bedingungen hat alles so funktioniert, wie wir uns das am Reisbrett vorgestellt haben“, berichtet Stefan Sonntag vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd.
Dabei ist bei so einem Einsatz viel zu tun. Straßen müssen gesperrt, Kinder evakuiert und Einsatzkräfte koordiniert werden. Nichtsdestotrotz lief das in Holzkirchen nahezu reibungslos. „Wir müssen nur Kleinigkeiten verbessern, wie etwa größere Landkarten für den Einsatz zu besorgen“, so Sonntag.
Vorbildliche Reaktion von Schülern und Lehrern
Ähnlich bewertet auch Johann Brandhuber von der Polizei Holzkirchen den Vorfall. Aus polizeilicher Sicht könne man sehr zufrieden sein, „aber natürlich gibt es immer noch etwas zu verbessern“. So sei etwa das Feld nahe der Schule nicht optimal für eine Evakuierung der Kinder geeignet. Solche Details würden aber nur auffallen, wenn man bei einem „Echtfall“ dabei war.
Beeindruckend sei allerdings die Reaktion von Kindern und Lehrer gewesen. „An dieser Stelle ein großes Lob an die Schulen“, so Brandhuber. Diese hätten sich in dieser außerordentlichen Situation vorbildlich verhalten:
Es war eine sehr gute Betreuung durch die Lehrkräfte, es kam zu keinen wilden Aktionen. Und dass, obwohl die Schüler ja lange ausharren mussten. Das war wirklich sehr gut organisiert.
Eine Rückmeldung, die die beiden Direktoren gerne annehmen. „Ich freue mich natürlich, dass wir so gelobt werden“, meint Josef Schlemmer von der FOS. Man könne den Kindern und Lehrern nur danken, dass sie so besonnen, ruhig und diszipliniert reagiert haben, fügt Axel Kisters vom Gymnasium hinzu. Auch er zieht insgesamt ein positives Fazit aus den Ereignissen. Er sei beeindruckt gewesen, mit welchem Aufwand die Sicherheitskräfte für die Sicherheit der Schüler gesorgt hätten.
Besonders bedanken möchte Kisters sich aber auch noch bei den Nachbarn in Föching. „Die haben unsere Kinder aufs Klo gehen lassen“, verrät der Schulleiter. Nun gelte es, die richtigen Schlüsse aus dem Vorfall zu ziehen. Die Sicherheitskonzepte hätten zwar funktioniert, dennoch nehme man noch viel von dem Tag mit. „Wir haben jetzt sozusagen Hausaufgaben bekommen, was wir noch verbessern können.“
Was genau für den Fehlalarm verantwortlich war, steht indes immer noch nicht fest. Die Betreiberfirma prüfe derzeit noch die Bauteile, weiß Brandhuber. Wichtig sei, dass so ein technischer Defekt nie wieder vorkomme. Da diese Anlage nicht nur in der Marktgemeinde verbaut wurde, könne es durchaus sein, dass der Einsatz auch über die Grenzen Holzkirchens hinaus Auswirkungen habe.
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