Grünes Licht für 15-Millionen-Projekt

Wie berichtet, herrschen katastrophale Zustände im Nebengebäude des Landratsamts an der Münchner Straße. Dies wird sich für die 200 Mitarbeiter künftig ändern, denn nun entschied auch Kreistag über einen Ersatzbau.

Das baufällige Haus E an der Münchner Straße soll abgerissen und durch einen Neubau für 15,5 Mio. Euro ersetzt werden.

Kämmerer Gerhard de Biasio brauchte wenig Überzeugungskraft, um die Kreisräte von der Notwendigkeit eines Ersatzbaus auf dem Areal des früheren Landwirtschaftsamts zu überzeugen. Eine aufwändige Sanierung des einsturzgefährdeten Altbaus und der bisherigen Gebäude wäre zwar kaum teurer geworden. Doch mit dem Ersatzbau lasse sich die Barrierefreiheit besser realisieren.

Für einen besseren Bürgerservice

Zudem können mit dem Neubau laufende Energiekosten von jährlich 185.700 Euro eingespart werden. Gegenüber dem Bestand reduziere sich auch die Fläche um 1.450 Quadratmeter, obwohl mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Grund ist eine „effizientere Nutzung der Flächen“.

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Künftig werde das Landratsamt nur noch auf vier Gebäude verteilt sein. Dies erlaube nicht nur einen besseren Bürgerservice, auch die Mitarbeiter hätten kürze Wege, da ihre Fachbereiche teilweise noch auf mehrere Gebäude verteilt seien. De Biasio:

Ein entscheidendes Plus für den Neubau ist eine Optimierung der Arbeitsabläufe.

Außerdem seien ausreichend Sozialräume für die insgesamt 340 Mitarbeiter des Landratsmats in diesem Gebäudetrakt vorhanden, die bislang fehlen würden. Im Ersatzbau würde auch der Sitzungssaal für den Kreistag unterkommen, der bislang im Gewerbegebiet Ecke Rosenheimer und Wendelsteinstraße angemietet ist.

Die Finanzierung der 15,5 Millionen Euro Planungs- und Baukosten „würde ausschließlich aus Eigenmitteln erfolgen und ohne Neuverschuldung“, so de Biasio. Der Ersatzbau würde sich in elf Jahren amortisieren. Noch nicht in der Finanzplanung berücksichtigt sei der Verkauf des Geländes südlich der Rosenheimer Straße, auf dem bislang auch die Kfz-Zulassungsstelle untergebracht ist.

Finanzierung „keine Luftnummer“

So eingestimmt, lobten unisono die Fraktionssprecher das Millionen-Projekt. Da es „eine gewaltige Investition“ sei, so Josef Bierschneider (CSU), hoffe er, „dass die Kostenschätzungen eingehalten werden“. Wenn dies nicht gelinge, rät er zu einer Art Frühwarnsystem, das den Architekten auferlegt werden sollte.

Der Ersatzbau dürfe auch nicht als Ausrede herhalten, dass künftig andere Vorhaben wie die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nicht mehr finanziert werden könnten. Mit dieser Millioneninvestition dürften „künftig andere Vorhaben nicht im Keim erstickt werden“, mahnte Bierschneider.

Für SPD-Sprecher Martin Walch ist die Finanzierung „keine Luftnummer“, die Kosten seien „konservativ kalkuliert worden“. Er sei optimistisch, dass hier „nichts aus dem Ruder läuft“. Auch für Norbert Kerkel (FWG) ist der Neubau „trotz der hohen Verschuldung eine Investition in die Zukunft“. Robert Wichmann (Grüne) gab zu bedenken:

Wir verfügen nicht plötzlich über ein Füllhorn.

Parteifreund und Landrat Wolfgang Rzehak lobte die „gute Entscheidung für den Landkreis, da für den Ersatzbau keine neue Fläche auf der grünen Wiese verbraucht wird“. Nach dem grünen Licht durch den Kreistag, soll nun im Januar der Architektenwettbewerb ausgearbeitet werden.

Folgen wird eine längere Phase der Abstimmung auch mit der Stadt Miesbach, die „intensiv ins Boot“ geholt werden soll, so Biasio. Kommt nichts dazwischen, können die Bauarbeiten 2019 starten und der Einzug frühestens 2021 erfolgen.

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