Grünes Licht für Sanatorium in Tegernsee

Im Vorfeld war der Baubauungsplan noch umstritten. Der Bauherr musste mehr Stellplätze schaffen. In der gestrigen Sondersitzung kamen auch nochmals die Bedenken der Tegernseer Interessengemeinschaft zur Sprache. Doch die Einwände der Bürger hatten keine Chancen.

Entwürfe für Sanatorium und Klinkbauten des Bauherrn Burkhart / Foto: Klaus Dieter Burkhart

Klaus Dieter Burkharts Projekt auf dem 1,5 Hektar großen Grundstück ist auf der Zielgeraden. Er will darauf Ecke Schwaighof- und Perronstraße drei, je vierstöckige, mit Giebeln und Gauben gestaltete Häuser bauen. Insgesamt sollen 121 Zimmer und sieben Wohnungen für Mitarbeiter entstehen. Dazu eine Tiefgarage mit 59 Plätzen, oberirdisch sollen 26 Autos parken können.

Und diese Stellplätze waren der eigentliche Knackpunkt. Sie reichten den Tegernseer Stadträten nicht, weil sie dem Projekt mit Klinik und Sanatorium nicht gerecht würden. Burkhart, Chef des Deutschen Zentrums für Frischzellentherapie, musste nachbessern. Dieser Forderung kam er nun nach. Er überarbeitete sein Konzept und plante laut Bauamtsleiterin Bettina Koch weitere 30 Tiefgaragenplätze im Haus eins ein. Insgesamt seien es somit 89 unterirdische und 26 oberirdische Stellplätze.

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Umfassendes Mitspracherecht für Tegernsee

Davon sind 30 Stellplätze für Mitarbeiter und Besucher vorzuhalten. Burkharts Kommentar dazu: „Ich hoffe wir brauchen sie. Die Ein- und Ausfahrten haben uns viel Geld gekostet“. Laut des Verkehrsgutachters bestehe für die insgesamt 115 Stellplätze kein Änderungsbedarf seiner bisherigen Empfehlungen. Ebenfalls unverändert bleibe dadurch die Staugefahr am Kontenpunkt Bundesstraße zur Perronstraße. Deshalb sehe der Sachverständige laut Bauamtsleiterin Koch auch keine Notwendigkeit einer Linksabbiegerspur. Und der Schallschutz erfülle die Norm.

Ausdrücklich wies Koch darauf hin, dass die Gutachter für Emission und Verkehr „von der Stadt beauftragt werden“. Die Befürchtungen, dass das Nutzungskonzept für Klinik und Sanatorium nicht funktionieren könnte, entkräftete Koch damit, dass der vorhabenbezogene Bebauungsplan eine Baupflicht innerhalb bestimmter Fristen beinhalte.

Ohne Mitwirkung der Stadt wird es keine Erweiterungen oder Alternativen geben.

Die Stadt habe ein „umfassendes Mitspracherecht“. Der Bauherr müsse auch nachweisen können, dass „er in der Lage ist“, das Projekt finanziell zu stemmen. „Die entsprechenden Finanzierungsbestätigungen einer Bank oder von Wirtschaftsprüfern sind im Durchführungsvertrag vorzulegen“, erklärte Koch.

Interessengemeinschaft auf verlorenem Posten

Die Einwände der Interessengemeinschaft Perronstraße, dass die Stellplätze nicht ausreichen würden und man daher ein Zuparken der Nachbarschaft befürchte, seien zuletzt ausreichend behandelt worden wurden. Dass die Nachbarn Burkharts auch seine Frischzellentherapie infrage stellten, fand weiter keine Beachtung. Im Gegenteil. So lobte Andreas Obermüller (FWG), dass man jetzt eine gute Lösung gefunden habe, „da eine Verbesserung herausgekommen ist“.

Tief haben sich inzwischen die Bagger in der Perronstraße eingegraben / Foto: Klaus Wiendl

Sinn eines Bebauungsplanverfahrens sei es schließlich, alle Einwendungen zu diskutieren, damit eine Lösung komme, die für alle Vorteile habe. „Das haben wir geschafft“, sagte Obermüller. Heino von Hammerstein (BL) hielt es für eine „gute Entscheidung“ des Bauherrn, die Pläne um 30 Stellplätze zu erweitern. „Dies schafft jetzt eine klare Situation“, vor allem, weil es unterirdische Parkplätze wären.

Dennoch hielt es Hammerstein für empfehlenswert, mit der Nachbarschaft einen „Modus Vivendi“ zu finden, um mit ihr ins Gespräch zu kommen. Burkhart zeigte sich zunächst wenig begeistert von Hammersteins Idee. Einstimmig genehmigte der Stadtrat den Bebauungsplan. Frustriert verließen zahlreiche Vertreter der Interessengemeinschaft den Rathaussaal. „Es ist immer das gleiche Spiel“, war von den Anliegern zu hören.

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