Grundschule Gmund: Umbaumaßnahmen beschlossen – doch jetzt wird die Zeit knapp

Zweite Ergänzung vom 27. Oktober / 14:24 Uhr
Seit etwa eineinhalb Jahren steht das Thema Grundschulsanierung regelmäßig auf der Tagesordnung des Gmunder Gemeinderates. Mindestens 3,5 Millionen sollen die umfangreichen Maßnahmen kosten. Und jetzt wird es langsam eng. Denn spätestens 2013 platzt die Schule in unmittelbarer Nähe zum Rathaus aus allen Nähten.

Die Gmunder Grundschule soll für etwa 3,5 Millionen Euro umgebaut werden.

Die Gründe für den notwendigen Umbau der Grundschule sind eigentlich ganz einfach und liegen erstens an der Bevölkerungsentwicklung und zweitens an einer Neuausrichtung der Schule in Richtung Ganztagesbetreuung. Um das zu erreichen werden diverse Arbeiten am Haus und der Einrichtung nötig: Abbruch des Westflügels, kompletter Umbau des Südflügels, zwölf Klassenzimmer, mehrere Nebenräume, ebenerdiger Anbau für Mittagsbetreuung und ein Keller mit Fernwärmeleitung zum Rathaus.

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Vor allem über das Energiekonzept wurde letzten Dienstag debatiert. Das beauftragte Ingenieurbüro Weber hatte unterschiedliche Konzepte mitgebracht. Unter anderem den Ansatz die Schule mit einem Erdgas-betriebenen Blockheizkraftwerk zu beheizen. Die endgültige Entscheidung steht jedoch noch aus.

Damit der Termin 2013 noch gehalten werden kann, beschloss der Gemeinderat auch einen kleinen Bauausschuss zu gründen. Dieser wird sich ausschließlich mit Themen zur Schule auseinandersetzen und hat Entscheidungsfreiheit von bis zu 15.000 Euro. Mitglieder des Ausschusses sind nebem dem Architekten Michi Huber sowie der Schulleiterin Gudrin Klotzsche auch zwei Gemeinderäte.

Ergänzung vom 14. April
“Seit über einem Jahr reden wir hier im Gemeinderat über das Thema Grundschule. Und heute sollten wir bitte keine weitere Grundsatzdebatte führen, sondern eine Grundsatzentscheidung treffen” so der Einstieg von Bürgermeister Georg von Preysing in die Debatte um den Umbau der Gmunder Grundschule.

In einem Kurzdurchlauf ging von Preysing auf die bisherigen Umstände der neuen Schule ein. Die durch geburtenstarke Jahre notwendig gewordene Erweiterung auf zehn Klassen bei vier Jahrgängen.

Die Diskussion über Ganztagesklassen oder verlängerte Mittagsbetreuung – was es genau wird ist derzeit noch unklar. Und auch auf den früheren Grundsatzbeschluß, dass die Schule am angestammten Platz bleiben soll und damit saniert wird, wo es möglich ist bzw. neugebaut wo es nötig ist.

Im Anschluß präsentierte der Gmunder Architekt Michi Huber die aktuellsten Pläne für den Umbau der Schule. Wie sich herausgestellt hat, muss der komplette Westflügel abgerissen werden, da er von der Substanz her zu schlecht beinander ist. Der Südflügel kann bleiben und wird saniert.

Ansonsten brachte die Präsentation keine allzu großen Überraschungen. Der Eingangsbereich bleibt wo er derzeit ist. Es wird eine aufteilbare Aula geben. Und alles soll barrierefrei gestaltet werden. Ob der derzeitige Architekt auch der ausführende bleiben wird ist derzeit noch offen. Das Projekt hat eine Größenordnung erreicht, die eine europaweite Ausschreibung notwendig macht.

Dem Konzept stimmten daraufin alle Gemeinderäte zu. Fertig werden soll die Schule spätestens, wenn der letzte geburtenstarke Jahrgang aus dem Jahr 2008 in die Grundschule kommt. Denn dann spätestens sind drei Klassen unausweichlich, so Bürgermeister von Preysing.

Ursprünglicher Artikel vom 06. August 2010:
In der letzten Gemeinderatssitzung wurde intensiv über die Zukunft der Grundschule Gmund diskutiert. Sogar über eine Verlagerung der kompletten Schule zur neuen Realschule nach Finsterwald wurde nachgedacht. Am Ende hat sich der Gemeinderat aber einstimmig für die Sanierung und den notwendigen Erweiterungsbau am alten Standort entschieden.

Die Gründe für den notwendigen Umbau der Grundschule sind eigentlich ganz einfach und liegen erstens an der Bevölkerungsentwicklung und zweitens an einer Neuausrichtung der Schule in Richtung Ganztagesbetreuung.

Bevölkerungsentwicklung:
Die Entwicklung in Gmund schwankt. Hier eine Auswahl der letzten Jahre, die die Anzahl der 6-jährigen in Gmund zeigt.
2005: 54
2007: 85
2009: 61
2010: 56
2011: 49
2012: 53
2013: 78

Wenn man bedenkt dass der Klassenteiler von derzeit 29 auf 25 abgesenkt werden soll, erkennt man dass die Grundschule Gmund langfristig zwar 3-zügig werden kann. Aber nicht in jedem Jahr werden muss. Bedeutet dass man auch nicht für jeden Jahrgang drei Klassenräume vorhalten müsste. Wenn man es trotzdem tut, so ist das natürlich sehr angenehm für die Kinder. Aber nicht so angenehm für den Stadtsäckel.

Ganztagesbetreuung:
Zusätzlich soll es zukünftig auch eine Ganztagsbetreuung – ähnlich wie in Tegernsee – geben. Dafür hatte sich der Gemeinderat bereits ausgesprochen und das betonte Bürgermeister von Preysing auch nochmal in der Sitzung:

„Unser Ziel wäre, pro Jahrgang eine Ganztagsklasse einzurichten“

Ganztagesbetreuung bedeutet aber Küchenraum, Essraum, separate Hausaufgaben- und Spielräume etc.

Wie groß der Bedarf für einen ganztägigen Unterricht tatsächlich ist, soll erst eine Erhebung im Herbst zeigen. Das sagte zumindest letzten Montag die stellvertretende Schulrätin Ursula Weiß-Brummer in der gut besuchten Infoveranstaltung der Gemeinde Gmund. Wenn man sich die Anmeldungen (bisher 29 für das neue Schuljahr) in Tegernsee anschaut, dann erscheint es als sehr unwahrscheinlich, dass die Gmunder Bürger das Angebot nicht ebenfalls begeistert annehmen werden.

fünf Millionen oder vier Millionen? Das ist hier die Frage

So oder so wird der vorhandene Platz knapp. Zur Gemeideratssitzung hatte der beauftragte Architekte Michael Huber eine Bestandsaufnahme sowie ein grobe Planung vorgelegt: Abbruch des Westflügels, kompletter Umbau des Südflügels, zwölf Klassenzimmer, mehrere Nebenräume, ebenerdiger Anbau für Mittagsbetreuung. Keller mit Fernwärmeleitung zum Rathaus. Die Kosten: gut fünf Millionen Euro.

Bürgermeister von Preysing hatte bereits im Vorfeld nochmal mit Rektorin Gudrun Klotzsche und Schulrat Peter Huber über den Umfang der benötigten Räume gesprochen und die folgende abgespeckte Version ausgehandelt: Abbruch des Westflügels, Erhalt und nur geringfügiger Umbau des Südflügels, zehn Klassenzimmer, drei Nebenräume, ebenerdiger Anbau. Die Kosten bei diesem Vorhaben: 4 Millionen Euro.

Leider ist bei beiden Vorhaben die Zustimmung der Anwohner der derzeit im Westflügel untergebrachten sechs Wohnungen nötig. Und deren Zustimmung erscheint, trotz intensiver Verhandlungen der Gemeinde, als nicht sehr wahrscheinlich. Auch wenn von Preysing nochmal an die – teilweise anwesenden – Anwohner appelierte sich selbst Lösungen zu suchen, damit die Umbaumaßnahmen schnell angegangen werden können.

Abstimmung für oder gegen den Neubau in Finsterwald?

Angesichts der oben beschriebenen Summen wurde in der vorgelagerten Fraktionsführersitzung intensiv die Frage diskutiert: Warum nicht gleich neben der geplanten Realschule in Finsterwald neu bauen? In der Gemeinderatssitzung war die Abstimmung über einen Neubau aber relativ eindeutig. Nur zwei Stimmen für diesen Neubau bedeuten freier Weg für den Erhalt der Grundschule am alten Standort.

Einstimmigkeit herrschte dann bei der zweiten Abstimmung für eine abgespeckte Lösung. Und trotz der Bezeichnung “abgespeckt” kostet die immer noch vier Millionen Euro.

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