„Gut gefüllte Kasse“ für Großprojekte

„Das Jahr 2018 war abermals durch das hohe Steueraufkommen ein sehr positives Jahr“. So lautet das Fazit von Kämmerer Martin Butz bei der Vorlage der Jahresrechnung im Gemeinderat. Damit könne die bestehende Infrastruktur aufrechterhalten werden. Doch nicht nur die. Die Gemeinde plant Großinvestitionen.

Rottach hat gut gefüllte Kassen / Quelle: Lukas Saak

Die Gemeinde sei finanziell solide aufgestellt. Man würde auch ohne Kreditaufnahmen über die Runden kommen. Zu verdanken sei dieses „sehr positive Jahr“ den sprudelnden Einnahmen aus der Gewerbe- und Einkommensteuer. Wenn diese weiterhin so stabil bleiben und die Ausgaben mit Augenmaß getätigt werden, könne „die bestehende Infrastruktur ohne Einschränkungen aufrechterhalten werden“. Butz hofft, dieses Niveau halten zu können, auch im Hinblick auf „bevorstehende Großinvestitionen“.

Mehr Wohnraum für Einheimische

Die nannte Bürgermeister Christian Köck (CSU) auf Nachfrage: einen Ersatzbau für den Bungalow an der Grund- und Mittelschule, die Erweiterung des Feuerhauses mit drei zusätzlichen Garagen an der Valepper Straße, Überplanung und Neugestaltung der Kuranlage am See, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Form von Mietwohnungen durch Sanierung oder Neubauten im Ortsteil Ellmösl so wie auf dem Grundstück hinter dem Feuerwehrhaus, die energetische Sanierung und Umbau des Rathauses, die Ersatzbeschaffungen eines Bauhof-LKW und eines Tanklöschfahrzeugs für die Freiwillige Feuerwehr. Dafür sind laut Köck die Gespräche und Vorplanungen schon angelaufen. Bereits umgesetzt werde der Einbau einer Drainage zur Entwässerung des Sportplatzes in Birkenmoos für 130.000 Euro.

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Dies alles sei nur durch eine solide Haushaltsführung möglich. Untrügliches Zeichen dafür ist die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde, die 2017 noch 468 Euro betrug. Im vergangenen Jahr sank sie auf 446 Euro. Damit liegt Rottach-Egern deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 679 Euro. In der Summe betrugen die Schulden 2,1 Millionen Euro. Ein kleiner Wermutstropfen war die mit 86.600 Euro etwas geringere Einkommensteuer. Sie spülte 4,2 Millionen Euro in die Kassen. Wesentlich mehr erbrachte dagegen die Gewerbesteuer. Sie ein Plus von über einer halben Millionen Euro. Unter dem Strich waren es 5,2 Millionen Euro für den Kämmerer.

Auf Grund der Steuerkraft Rottachs mussten auch 193.000 Euro mehr nach Miesbach zur Kreisumlage überwiesen werden, insgesamt 4,6 Millionen Euro. Doch dieser Anstieg wurde im vergangenen Jahr schon erwartet und einkalkuliert.

Rottachs Haushalt: 32 Millionen

Dennoch sieht sich die Gemeinde gut gerüstet. Der Verwaltungshaushalt kletterte um 750.000 Euro auf nun 23,2 Millionen Euro. Dadurch war eine Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt in Höhe von 4,5 Millionen Euro möglich. Insgesamt umfasst der Haushalt 32,4 Millionen Euro. 600.000 Euro mehr, als im Jahr 2017. Es wurden auch deutlich mehr Rücklagen gebildet. Sie betrugen am Ende 9,3 Millionen Euro. Gestiegen sind die Personalkosten mit mehr als 120.000 Euro auf zuletzt 3,5 Millionen Euro. Dies ist laut Butz im Wesentlichen auf tarifliche Erhöhungen und Eingruppierungen in höhere Entgeltstufen zurückzuführen.

Köck lobte nicht nur seinen Kämmerer, auch der Gemeinderat habe mit „sehr viel Augenmaß“ dafür gesorgt, dass man Projekte vorantreibe, „die wir uns tatsächlich leisten können“. Köck dankte den „vielen tüchtigen Leuten im Ort, dass die Steuerkasse so gut gefüllt ist“. Dennoch sollte man die nächsten Jahre nicht übermütig werden, sondern weiterhin mit Verantwortungsbewusstsein handeln. Einstimmig wurde die Jahresrechnung 2018 an den Rechnungsprüfungsausschuss weitergeleitet.

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