Unendliche Geschichte mit Happy End?

2014 war wieder einiges los im Tegernseer Tal. Die TS-Redaktion präsentiert die Aufsteiger und Aufreger, die auch im neuen Jahr für Aufsehen sorgen dürften. Heute Platz 4 der Aufsteiger: Das Gut Kaltenbrunn.

Die Arbeiten dauern noch  bis ins nächste Jahr an - der Biergarten soll aber schon im Frühjahr 2015 eröffnen.
Die Arbeiten dauern noch bis ins nächste Jahr an – der Biergarten soll aber schon im Frühjahr 2015 eröffnen.

Vor zwei Wochen hat die TS-Redaktion die Leser dazu aufgerufen, über die Aufsteiger und Aufreger des Jahres 2014 abzustimmen. Die Redaktion hatte jeweils zehn Kandidaten zur Auswahl gestellt. Über 1.200 Leser haben sich an der Abstimmung beteiligt. Heute Platz 4 der Aufsteiger: Das Gut Kaltenbrunn.

Was lange währt, wird endlich gut

Von einer herrschaftlichen Gutsanlage zu einem der beliebtesten Biergärten im Tal – die Geschichte des denkmalgeschützten Guts Kaltenbrunn reicht circa 1.200 Jahre zurück. Vor allem in jüngster Vergangenheit gab es zahlreiche Diskussionen und fragwürdige Planungsprojekte rund um das Anwesen.

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„Was lange währt, wird endlich gut“ – diese Redensart beschreibt die vergangenen Jahre von Gut Kaltenbrunn recht passend: Nach fünf Jahren Dornröschenschlaf erwacht das stattliche Anwesen wieder zu neuem Leben. Nachdem im Jahre 1975 Max Emanuel Herzog in Bayern das Gut an die Unternehmensgruppe Schörghuber verkauft hatte, entwickelte sich zunächst eine rege Gastronomie.

Dann sorgten die Pläne, das Gut zum Luxushotel umzufunktionieren, für viele Diskussionen und Streitigkeiten. Im Jahr 2008 scheiterten die Pläne endgültig, nicht zuletzt auch daran, dass Denkmal- und Umweltschützer eine andere Art der Nutzung forderten. Nachdem die Gastronomie geschlossen worden war, lag das Anwesen einige Jahre lang brach.

Wiederauferstehung in neuem Glanz

Die erlösende Nachricht einer alternativen Nutzung kam im Herbst 2013: Feinkost-Gastronom Michael Käfer soll ab 2015 auf Gut Kaltenbrunn einen Biergarten und ein Restaurant betreiben, hieß es. Im Oktober wurden die aktuellen Planungen bekannt gegeben, kurz darauf begann man schon mit Planungen und ersten Bauarbeiten. Wichtig ist den Besitzern vor allem eines: Das denkmalgeschützte Gut soll seinen traditionsreichen Charakter und Charme beibehalten.

Voraussetzung für die Wiedereröffnung und den umfassenden Erhalt des Ensembles sind ein Gesamtkonzept und ein Betreiber, der dieses auch mit Leben füllen kann. Wir sind überzeugt, dass Michael Käfer dieser Betreiber ist.

Das erklärten die Verantwortlichen der Blue Lion Gruppe, einer Schörghuber-Tochtergesellschaft, bei der Bekanntgabe der Umbaumaßnahmen. Den Sanierungsplänen zufolge soll das Traditionsgut mit Gastronomie, Biergärten und Veranstaltungsräumlichkeiten bald in neuem Licht erstrahlen. Die Eigentümer versichern, dass man bereits im Frühjahr 2015 einen Biergarten eröffnen wolle, der rund 600 Gästen Platz biete. In weiteren Schritten werden der zweite Biergarten-Bereich, das Salettl, sowie das ehemalige Gesindehaus erneuert.

Im Königsbau sollen Gaststätten und im Rinderstall Räumlichkeiten für Veranstaltungen entstehen. „Hier befinden wir uns noch in Verhandlungen mit den Statikern des Denkmalschutzamts“, erklärte Helmut Hufnagel, der beauftragte Planer der Blue Lions GmbH.

Zielgruppe: betuchte Touristen?

Auch der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing äußerte sich erwartungsgemäß positiv zu den neuen Plänen. Er sei sehr erfreut, dass das Gut Kaltenbrunn wieder zu neuem Leben erweckt werde. Bald sei der geschichtsträchtige Hof wieder für jedermann zugänglich. Damit bleibt Gut Kaltenbrunn seinen traditionellen Wurzeln treu. Kulinarisch dürfte der Münchner Promi-Wirt Michael Käfer jedoch viele auf einen neuen Geschmack bringen.

Ob sich der Gutshof im neuen Jahr zum Lieblingsort für Feierlichkeiten im Tegernseer Tal entwickeln wird, bleibt offen. Doch als Anziehungspunkt für zahlungskräftige Genießer wird das neu eröffnete Gut Kaltenbrunn sicherlich viele Touristen anlocken.

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