Der Tennisclub Rottach-Egern braucht dringend eine neue Tennishalle. Davon ist der Vereinsvorstand Hubert Schmeizl überzeugt und sieht andernfalls die Existenz des Clubs gefährdet. Den passenden Standort hierfür hat man auch schon gefunden. Direkt neben den Außenanlagen an der Gsotthaber Stuben in Rottach/Wolfsgrub.
Der Gemeinderat scheint laut Josef Langs (CSU) Aussage derzeit aber mehrheitlich gegen dieses Vorhaben zu sein.
Solange der Tennisclub im Rathaus keinen offiziellen Antrag auf einen Hallenbau einreicht, werden sich die Gemeinderäte nicht näher mit der Sache befassen. So zumindest die Haltung von Bürgermeister Franz Hafner (FWG). Für Lang unseriös und unfair.
Aus Fairnessgründern dem TC Rottach-Egern gegenüber sollte man nach Meinung des CSU-Gemeinderates am besten sofort für klare Verhältnisse sorgen. Dort habe man schließlich bereits eine Arbeitsgruppe gegründet, die viel Zeit und auch Kosten in die Planung des Baus steckt.
Lang: “Aussicht auf Verwirklichung eher gering”
Aus diesem Grund wollte Lang einen Antrag einreichen, um herauszufinden, ob es überhaupt eine Mehrheit dafür gibt, das in Gemeindebesitz befindliche Grundstück für eine Halle abzutreten. Dabei ging es ihm nicht um die Ausmaße oder die Gestaltung der Halle, sondern ausschließlich um die grundsätzliche Idee.
„Die Aussicht auf Verwirklichung ist derzeit eher gering“, sagt Lang wörtlich und ergänzt: „Ortsplanerisch ist das Vorhaben kaum umzusetzen.“ Das Problem dabei sei, dass sich das Gelände im Außenbereich befindet und dafür in Teilen auch der kürzlich errichtete Minigolfplatz weichen müsste. Lang sprach sogar von einer Unterschriftensammlung, die seines Wissens nach von Bürgern gegen einen Bau an dieser Stelle initiiert werden soll.
Hafner: “Völlig absurd”
Anderer Auffassung war da allerdings Bürgermeister Franz Hafner. Zumindest was die weitere Behandlung des Antrags von Lang anging. Diesen wies Hafner vehement zurück. „Es ist völlig absurd, darüber zu diskutieren.“ Für Rottachs Bürgermeister bestehe hier so lange kein Handlungsbedarf, bis ein offizieller Antrag des Tennisclubs im Rathaus eingeht. Man könne nicht vorab darüber entscheiden, was man sich auf einem Grundstück vorstellen kann, bevor nicht endgültig klar ist, was genau darauf entstehen soll.
Für Lang wiederum habe dies in keinerlei Hinsicht etwas mit guter Kommunalpolitik zu tun. In der Öffentlichkeit wirke das Verhalten des Gemeinderates so, als schiebe man die Sache auf die lange Bank und sitze diese aus.
Entscheidung im Juli?
Letztlich beendete Hafner die Diskussion, indem er den Punkt für erledigt erklärte. „Gibt es weitere Wünsche oder Anträge?“ Lang wollte sich allerdings immer noch nicht zufrieden geben. Er erklärte, den Antrag nun schriftlich einzureichen und dass er darauf auch eine schriftliche Antwort mit Begründung erwarte. Die übrigen Gemeinderäte verfolgen das Hin und Her im Übrigen stillschweigend.
Ob die Debatte zwischen Lang und Hafner nur ein großes Missverständnis darstellte oder nicht, wird sich dann wohl in der nächsten Gemeinderatssitzung herausstellen.
Vielleicht hat bis Ende Juli ja auch der TC Rottach-Egern seinen bereits im März vorgelegten, dann allerdings wieder zurückgezogenen Antrag im Rathaus eingeworfen.
Eines ist in jedem Fall klar: Die Aussichten auf Verwirklichung einer neuen Tennishalle an der Gsotthaber Stuben scheinen seit der Sitzung am Dienstag mehr als fraglich.
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