Hält sich das Schwänzen in Grenzen?

Heute ist der erste Schultag nach den Herbstferien. Trotzdem bleiben einige Schulbänke in Bayern leer. Anstatt in der Schule zu sitzen, gibt es Schüler, die noch in den Ferien sind. Die Direktoren in Holzkirchen kennen das Problem.

Der Bau des neuen Gymnasiums in Holzkirchen.
Der Bau des neuen Gymnasiums in Holzkirchen.

Die Schulpflicht ist ein hohes Gut, ein Verstoß gilt in Deutschland als Ordnungswidrigkeit. Eltern, die ihre Kinder unerlaubt vom Unterricht befreien, werden mit Bußgeld bestraft. Ist der Schüler aus eigener Verantwortung fern geblieben und im angemessen Alter, drohen ernste Konsequenzen. Trotzdem fehlen Schüler an den Tagen vor Beginn der Ferien oder am ersten Schultag nach der freien Zeit.

“Wunder Punkt”

Lediglich mit Hilfe einer Bescheinigung der Schule, ist den Schülern dieses Fernbleiben jedoch gestattet. Doch wie leicht bekommt man so einen „Freifahrtschein“? Axel Kisters, Schulleiter des neueröffneten Gymnasiums in Holzkirchen, nimmt die Schulpflicht äußerst ernst. „Da sprechen Sie bei mir einen wunden Punkt an“, so Kisters.

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Nur in ganz großen Ausnahmefällen könne man den Schülern freigeben. Das Gesetz sei hier eindeutig. Kisters betont, dass man bis zum letzten Tag regulären Unterricht mache. “Nur in der sechsten Stunde am Freitag haben wir uns mit der FOS abgesprochen, einen Feueralarm durchzuführen”, verrät Kisters.

Dass es die Möglichkeit gibt, sich ein paar Tage früher frei zu nehmen, ist kein Geheimnis. Doch wie akut ist das Problem an den Schulen in Holzkirchen? Axel Kisters, kennt die Problematik zwar, sagt aber das sich solche Vorfälle am Holzkirchner Gymnasium in Grenzen halten. “Wir haben ja die Schüler der Mittelstufe noch gar nicht, die dafür vielleicht besonders anfällig wären”, so Kisters.

Wer nicht kommt, besteht die Prüfungen nicht

Ähnlich sieht das auch der stellvertretende Direktor der FOS, Jens Baumgärtel. Um frei zu bekommen, brauche man nach dem sechsten Krankheitsfall ein Attest vom Arzt. “Wenn man da natürlich jemanden kennt, dann ist ds häufig auch keine Problem”, gibt Baumgärtel zu. Aber es sei zumindest ein Hindernis.

Die FOS ist in dieser Hinsicht ohnehin nicht gefährdet. Da man nur acht bis neun Wochen effektive Unterrichtszeit habe, sei der Stoff dicht gedrängt. Wer fehlt, läuft Gefahr die Prüfungen nicht zu bestehen. “Die Schüler haben das schnell erfasst“, betont Baumgärtel.

Aus seiner eigenen Erfahrung weiß Baumgärtel, dass am Anfang des Jahres einige Plätze leer blieben. Doch mittlerweile sei das kaum noch der Fall. Speziell vor und nach den Ferien sei ein Fernbleiben ohnehin nicht ratsam: “Da können noch Leistungsnachweise stattfinden”, weiß Baumgärtel. Zumindest in Holzkirchen werden die Schulbänke heute Morgen also gut gefüllt gewesen sein.

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