Hätten Sie’s gewusst?

Plätzchen, Christbaum und Co. gehören selbstverständlich zum Weihnachtsfest dazu. Doch warum bringt eigentlich das Christkind die Geschenke? Wieso ist der Adventskranz rund? Weihnachtsbräuche gehören zur Weihnachtszeit selbstverständlich dazu, doch wer kennt eigentlich die Hintergründe? Wir haben nachgeforscht – hätten Sie’s gewusst?

So, wie die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind ihre Gaben brachten, sollen auch wir anderen durch Geschenke eine Freude machen.

Nikolaus, Weihnachtsmann oder das Christkind – wer bringt denn jetzt die Geschenke? Die Tradition stammt aus dem katholischen Christentum.

Mit dem „Christkind“ ist das Jesuskind in der Krippe gemeint. Jedes Jahr an Weihnachten werden wir in der Heiligen Nacht, am 24. Dezember, daran erinnert, dass Gott uns seinen Sohn geschenkt hat. Monsignore Walter Waldschütz erklärt, warum wir die Kinder an Weihnachten überhaupt beschenken: „Das Christkind kam als Sohn Gottes zu uns. Er hat uns seinen Sohn geschenkt und deshalb sollen auch wir die Kinder beschenken. Durch die Geburt Jesu zeigt Gott seine Liebe zu den Menschen.“

Handwerkliche Kunst der Krampusmasken

Die Grimassen und Fratzen der Perchten sind wohl das Schaurigste in der Weihnachtszeit. Und doch gehören sie wie der Nikolaus und der Christbaum zur weihnachtlichen Tradition im alpenländischen Brauchtum. Das Schnitzen dieser Masken erfordert viel Kreativität, Kraft und Erfahrung. Die Meister dieses Fachs beginnen bereits in jungen Jahren mit der Holzschnitzerei. Hergestellt werden die Masken aus Zirbenholz aus dem Pinzgau. Die fertig geschnitzte Maske wird dann bemalt, innen ausgepolstert und mit einem Schaffell ausgelegt. Nach über 40 Arbeitsstunden ist solch eine Fratze fertig gestellt – schaurig schön.

Anzeige

Auch hier im Tal kommt der Nikolaus mit seinen schaurigen Begleitern
Auch hier im Tal kommt der Nikolaus mit seinen schaurigen Begleitern.

Auch hier im Tal ist der Krampus am 5. und 6. Dezember im Einsatz. Vom Kreuther Ortsteil Stuben bis nach Gmund wird Matthias Stadler mit seinem Nikolaus-Team von vielen Eltern bestellt. Dass auch die schaurige Maske vom Tegernseer Kramperl handgefertigt ist, bestätigt Stadler stolz: „Die Utensilien für das Krampuskostüm haben wir aus Schladming in der Steiermark. Die Maske ist handgefertigt von einer Holzschnitzerei und auch der Mantel stammt aus einer örtlichen Gerberei. Dort in Österreich wird die Tradition noch lebendig gehalten.“

Krampus oder Percht? Worin liegen eigentlich die Unterschiede?

Gerassel und Glockenläuten auf dem Weihnachtsmarkt – aber was ist dieses schaurige Etwas nun: Krampus oder Percht? Was nur Wenige wissen: Die beiden Gestalten haben eine vollkommen unterschiedliche Bedeutung und sehen auch etwas anders aus. Hier sind die Unterschiede kurz zusammengefasst:

Woher kommt er? – Der Krampus entstammt der heidnischen, keltischen Sagenwelt. Der Percht ist eine mythische Gestalt, dessen Name „zottelig“ und „bärig“ bedeutet.

Seine Bedeutung? – Der gute Kramperl soll den Menschen helfen, den einbrechenden Winter zu vertreiben und zu überstehen. Deshalb trifft man ihn auch eher zu Beginn der Winterzeit und in den ersten Adventswochen an. Der Percht hingegen soll die wilde und unbändige Natur verkörpern. Seine Aufgabe ist es, die verdammten Seelen einzufangen und ihnen ihre gerechte Strafe zu geben. Deshalb ist der Percht die böse Gestalt mit dem Ziel, die Menschen zu bestrafen.

Seine Merkmale? – Der Krampus trägt eine Holzmaske mit einem Hornpaar. Sein Ziegen- oder Schaffell ist dunkel. Meist trägt er Ketten und einen Glockengurt oder eine Rute. Der Percht trägt eine Maske mit mehreren Hörnern, um möglichst viele „verdammte Seelen“ einzufangen und zu bestrafen. Sein Fell ist meist heller als das vom Kramperl und seine ständigen Begleiter sind ein Rossschweif und Schellen.

Weihnachtsbäckerei im Hochsommer

Haben Sie gewusst, dass die ersten Weihnachtsleckereien dann gebacken werden, wenn wir draußen noch schwitzen, ins Freibad gehen und Eis essen? Großfirmen fangen bereits im Hochsommer an, ihre Lager mit dem leckeren Gebäck zu füllen. Mit einer Vorlaufzeit von drei bis vier Monaten werden die Lagerhallen aufgefüllt, damit pünktlich zum Fest auch genügend Plätzchen da sind.

Nicht nur Kinder lieben das süße Weihnachtsgebäck -  Plätzchen dürfen auf dem Festtisch nicht fehlen
Nicht nur Kinder lieben das süße Weihnachtsgebäck – Plätzchen dürfen auf dem Festtisch nicht fehlen.

Doch sind die Süßigkeiten denn überhaupt so lange haltbar? Und schmecken sie noch frisch, wenn sie in der Adventszeit auf den Tisch kommen? Weihnachtsgebäck-Hersteller wie die bekannte Aachener Printen- und Schokoladenfabrik „Lambertz“ versichern zwar, dass in den Produkten nicht mehr Zusatz- und Konservierungsstoffe enthalten sind als in anderen Keksen oder Plätzchen. Doch einen Unterschied zu frischer Gebackenem ohne lange Lagerung mag man vielleicht doch herausschmecken.

Auch hier im Tegernseer Tal beginnt die Weihnachtsbäckerei schon frühzeitig. Die Konditorei Lengmüller aus Tegernsee backt schon Anfang Herbst die ersten Süßigkeiten. „Bei uns geht es schon im Oktober mit Stollen los. Was dann gebacken wird, wird aber auch gleich verkauft“, sagt Claudia Lengmüller. Wer also frisches Gebäck haben möchte, der sollte lieber beim heimischen Konditor oder Bäcker einkaufen.

Warum ist der Adventskranz rund?

Fast jeder hat einen Adventskranz zu Hause. Egal ob selbst gemacht oder gekauft, er ist geschmückt mit Tannenzweigen, bunten Schleifen und vier Kerzen. Doch wieso stellen wir einen runden Kranz auf den Tisch? Woher stammt diese Tradition und seit wann gibt es sie?

Die Ursprünge gehen ins 19. Jahrhundert zurück. Johann Hinrich Wichern gründete im Jahr 1833 eine Stiftung für Waisenkinder in Hamburg. Weil er den Kindern die Vorweihnachtszeit verkürzen wollte, bastelte er 1839 eine Art Adventskalender. Er befestigte für jeden Tag vor Heiligabend eine Kerze an einem Wagenrad. Das Rad mit den insgesamt 23 Kerzen hing als Kronleuchter an der Decke. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet. Somit konnten die Kinder sehen, wie viele Tage es noch bis zum Heiligen Abend waren.

Hübsch und individuell - Man kann sich deinen Adventskranz ganz einfach selbst stecken
Hübsch und individuell – man kann sich seinen Adventskranz ganz einfach selbst stecken.

Mit ein wenig Geschick kann man seinen eigenen Adventskranz ganz einfach binden. Man braucht dafür Tannenzweige, einen Kranz-Rohling aus Stroh und etwas Draht. Den Rohling gibt es schon ab zwei Euro im Bastelgeschäft zu kaufen. Jeder einzelne Zweig wird zuerst auf eine gewünschte Länge gestutzt und dann mithilfe des Drahtes befestigt.

Wie man den fertig gebundenen Adventskranz schmücken möchte, ist Geschmackssache. Neben bunten Kugeln oder Sternen kann man auch Utensilien aus der Natur, wie getrocknete Tannenzapfen, Blüten oder Kastanien, verwenden. Zuletzt werden die vier Adventskerzen mit Kerzenhaltern in den fertig gebundenen Kranz gesteckt.

Das Aussehen des klassischen Adventskranzes hat sich seit dem 19. Jahrhundert zwar verändert, die Idee dahinter ist jedoch die Gleiche: Er soll mit jeder angezündeten Kerze die Wartezeit auf den Heiligen Abend verkürzen.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner