Hafner und Siebach stellen sich Kritikern

Ergänzung vom 11. Januar / 12:42 Uhr
Die Kritik an der geplatzten Silvester-Gala ist zwischen den Jahren teilweise stark hochgekocht. Vor allem die Sicherheitseinlage der Gemeinde in Höhe von knapp 20.000 Euro für einen einzigen Abend sorgte für Unmut.

Dabei war und ist die Intention Rottachs verständlich: Nach dem Millionen-Umbau des Seeforum sollte die zweite Veranstaltung gleich ein Highlight werden. Dass am Ende nur 38 Tickets verkauft wurden, zwang die Verantwortlichen jedoch zur kurzfristigen Absage.

Franz Hafner und Julian Siebach laden ein in das Cafe Sissi – im Erdgeschoss des Seeforums

Nun wollen sich Franz Hafner und Julian Siebach den Fragen zum Seeforum und der Kritik an der bisherigen Vorgehensweise stellen. In einem Kommentar auf der Tegernseer Stimme lädt Julian Siebach zu einer offenen Diskussionsrunde am kommenden Dienstag, 15. Januar in das Cafe Sissi, im Erdgeschoss des Seeforum, ein.

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Hier der Kommentar im Original:

Liebe Leserinnen
und Leser der Tegernseer Stimme,

Kritik ist selbstverständlich immer möglich und stets willkommen. Damit sie aber auch
produktiv und fair bleibt, sollte ein Grundsatz immer eingehalten werden:

Kritik muss offen, direkt und persönlich vorgebracht werden. Daher möchten wir, Herr Franz Hafner, Erster Bürgermeister der Gemeinde Rottach-Egern, und ich, Julian Siebach, Geschäftsführer der Edelblau GmbH und daher offizieller Vermarkter des Seeforums Rottach-Egern, Ihnen allen gerne ein Forum bieten, Ihre Gedanken, Anregungen und Wünsche zu besprechen.

Wir laden hiermit alle Interessierten zu einer offenen Diskussionsrunde am Dienstag, 15. Januar 2013, um 17.00 Uhr im sissi CAFE UND BAR in Rottach-Egern ein.

Wir werden natürlich ebenfalls vor Ort sein.

Ursprünglicher Artikel vom 4. Januar:
Das im Dezember neu eröffnete Rottacher Seeforum soll eine Erfolgsgeschichte werden. Gerade deswegen sind sowohl Vermarkter Julian Siebach als auch Bürgermeister Franz Hafner nicht sehr glücklich über die kurzfristige Absage der großen Silvester-Gala. Dennoch schauen sie jetzt nach vorne.

Mit der Tegernseer Stimme haben sie über die zukünftige Ausrichtung des Seeforums gesprochen und übten dabei gleichzeitig auch Kritik an den Kritikern.

Das Seeforum soll ein Erfolgsprojekt werden

Dass sich die Verantwortlichen bei der Moulin Rouge Silvester-Gala im Seeforum etwas anderes erhofft hatten, als dann am Schluss rausgekommen ist, dürfte klar sein. „Wir wollten zum Startschuss ein Highlight setzen“, erklärt Franz Hafner die in der Öffentlichkeit kritisierte Entscheidung des Gemeinderates mit 15 bis 20.000 Euro ins Risiko zu gehen.

Silvestergala ein Einzelfall

Trotzdem sei diese Summe im Nachhinein natürlich nicht einfach zum Fenster rausgeschmissen worden, wie Julian Siebach betont. Durch die gute Verbindung, die man mit der Big Band habe, konnte man den Auftritt auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

Und auch die Menüs, die geplant waren, mussten natürlich nie bestellt werden. Somit sei der Schaden, der der Gemeinde durch die kurzfristige Absage entstanden sei, auch nicht annähernd so hoch wie die kolportierte Summe.

Zudem sei die Silvestergala, was den finanziellen Rahmen betrifft, ein Einzelfall gewesen, wie Bürgermeister Hafner betont. „Die Gemeinde wird es natürlich tunlichst vermeiden in Projekte zu investieren, wo von vornherein klar ist, dass es ein finanzielles Desaster wird“, stellt Hafner klar.

Eingeschlagener Weg ist richtig

Dennoch sieht Siebach, der mit der Vermarktung des Seeforum beauftragt wurde, den eingeschlagenen Weg als richtig an. „Ich finde es vernünftig, dass die Gemeinde in Vorlage gegangen ist. Nach fast zwei Jahren Umbau wäre es schwierig geworden einen Investor zu finden. Es musste sich erst alles einspielen“, so der Eventmanager.

Für die Gäste, die sich bereits eine Karte besorgt hatten, sei die Sache natürlich unglücklich gelaufen. „Wenn eine Veranstaltung abgesagt wird, ist das immer doof. Aber wir sind uns der Lage natürlich bewusst“, so Siebach. Und auch Hafner erklärt, dass es ihm für die Leute, die kommen wollten, unendlich leid tue.

Tagungen auch wichtig

Trotz des schwierigen Starts wolle man nun vor allem nach vorne schauen. Schließlich haben die beiden anderen Veranstaltungen, die bereits im Seeforum stattfanden, einigen Anklang gefunden. „Das Neujahrskonzert war wirklich toll“, meint der Rathaus Chef. Und auch die Auftaktveranstaltung am 29. Dezember, als die Münchner Hofkapelle das Seeforum kulturell eingeweiht hat, sei bei den Besuchern gut angekommen.

Langfristig wolle man sich mit dem Seeforum auf zwei Hauptmerkmale konzentrieren. Das eine sei, das Forum als Tagungsstätte zu etablieren. „Schließlich sind Tagungsgäste enorm wichtig für Rottach, da sie in Zeiten kommen, in denen eher wenig andere Touristen hier Urlaub machen“, erklärt Siebach.

Das Seeforum soll zwei Hauptaufgaben dienen

Der andere Fokus sollen die kulturellen Veranstaltungen werden. Dabei will man auf ein vielfältiges Angebot setzen. Auch ausgefallenere Sachen wie ein Rockkonzert will Hafner dabei nicht ausschließen: „Man muss natürlich immer schauen ob es passt. Aber: Warum nicht?“

Zielgerichtete Werbung

Die Entscheidungen, wer denn nun tatsächlich im Seeforum auftreten darf, werde dabei immer von mehreren Faktoren beeinflusst. „Wir stimmen uns da natürlich mit dem Gemeinderat sowie der TTT ab“, erklärt Siebach. Vom Potenzial, die die für 5,6 Millionen Euro umgebauten Räumlichkeiten bieten, stellt er sich dabei Künstler wie Lisa Fitz oder Bruno Jonas vor.

Beworben werden sollen diese Veranstaltungen dann weniger durch große Plakate als durch zielgerichtete Werbung. „Ich denke das wird dem Stil des Seeforums mehr gerecht“, ist sich Siebach sicher.

Kritiker sollen Initiative zeigen

Abschließend gehen beide auch auf die Kritik ein, die in letzter Zeit am Seeforum geäußert wurde. Er könne nicht so ganz verstehen, meint Siebach, wie man sich immer darüber beschweren könne, dass im Tal nichts getan werde. „Und wenn man dann etwas bieten will, dann ist es auch wieder nicht Recht.“

In das selbe Horn bläst auch der Bürgermeister.

Die Leute wissen gar nicht, wie schwer es manchmal ist, wirklich etwas zu bewegen.

Dennoch will Hafner auch auf die Kritiker zugehen. Anstatt nur, wie häufig geschehen, auf polemische Weise seinen Unmut zu äußern, könne man ja auch selber Vorschläge machen. „Vielleicht hat ja jemand auch mal eine gute Idee, was hier verwirklicht werden könnte. Wenn dem so ist, dann wird sich der Gemeinderat natürlich damit auseinandersetzen“, so der Aufruf Hafners zu mehr konstruktiver Initiative.

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