Der Blick war schön, die Bausubstanz eine Katastrophe. Die zwei Häuser mit 16 Wohnungen an der Hagngasse in Bad Wiessee waren zuletzt kaum bewohnbar. Sie mussten weg. Aber Bürokratie verzögerte alles. Jetzt endlich kommt der Bagger. Wie es weitergeht.
Die beiden Wohnhäuser des Kommunalunternehmens (KU) an der Hagngasse in Bad Wiessee warten seit 2021 auf ihren Abriss. Damals hatten KU-Chef Thomas Lange und Bürgermeister Robert Kühn bei einem Pressetermin ihre Pläne erklärt. Die zwei Gebäude seien in einem äußerst maroden Zustand. Man könne da kaum mehr wohnen, so der junge Bürgermeister damals. Eine Sanierung sei nicht möglich, die Häuser müssten weg. Das galt auch für die Flachbauten an der Westseite des Areals. Nur: einfach einen Ersatzbau da hinsetzen, das ging nicht. Denn die Häuser, wie auch die Sportanlage befinden sich im Außenbereich, es bedurfte einer neuen Außenbereichsatzung. (So einfach losbauen im Außenbereich, das kann nur ein Betonbaron…)
Aber jetzt geht es los – endlich. “Von März bis Juni wird abgerissen”, freut sich der Bürgermeister der Tegernseer Stimme gegenüber. Währenddessen werde nach einem Architekten gesucht. Den will man bis Juli gefunden haben. Im Frühjahr 2024 soll mit dem Neubau begonnen werden, und im Herbst 2025 sollen dann 1300 Quadratmeter neue Wohnfläche zur Verfügung stehen. Das ist auch bitter nötig.
Erst Fördergelder, dann Zuschnitt
“Wir haben eine extrem lange Liste an Wohnungssuchenden”, erklärt Kühn. Auch die Altmieter, die jetzt übergangsweise in zuweilen deutlich teuren Wohnungen untergekommen sind, warten schon darauf, wieder hinauf an die Hagngasse zu ziehen. Manche von ihnen, so schreiben sie uns, fordern klare Worte vom Bürgermeister, wollen wissen, welcher Wohnraum konkret für sie als Altmieter dann in den Neubauten zur Verfügung stünde.
Aber da kann Robert Kühn noch nichts sagen: “Zum einen erwarten wir noch erhebliche Fördergelder, die wiederum die Zuschnitte der Wohnflächen bestimmen. Zum anderen werden sich die Bedürfnisse einiger Altmieter wohl in dieser Zeit auch ändern.”
Ambitionierter Zeitplan
Der Bedarf an Wohnraum gerade für Bewohner mit niedrigem Einkommen ist in Bad Wiessee traditionell hoch. Sowohl das Mehrgenerationenhaus an der Dr. Scheid Straße, als auch das zweite Haus mit 16 barrierefreien Wohnungen wenige Meter entfernt, sollte den stärksten Druck erst einmal nehmen.
Ob der Zeitplan für das Projekt an der Hagngasse eingehalten werden kann, hängt von vielen Faktoren ab. Nicht zuletzt die Genehmigung der Fördergeldanträge, wichtiger Baustein im Bauprozess, kann dauern. Aber Kühn ist zuversichtlich: “Im Winter 2025 leuchten da oben die Weihnachtsbäume aus den Wohnungen.”
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